Meine Freunde von der Nordseeinsel Juist sagten schon immer: Südwind ist Schietwind! Recht haben sie, die alten und jungen Salzbuckel von der Küste.
Wir haben uns heute bis Kalmar vorgetastet. Schön war das weder fürs Schiff noch fürs Personal. Wind und Welle gegenan, in zwei fiese Gewitterfronten sind wir geraten und das auf nur 30 Seemeilen. Die Zweite traf uns direkt vor der Ölandbrücke, also 5 Meilen vor dem Hafen. Ganz kurz mal 40 Knoten Wind auf die Nase und Schlagregen, so dass die Brücke und die Fahrwassertonnen fast nur noch auf dem Plotter und auf dem Tablet zu erkennen waren. Wir ließen zusätzlich zum Plotter die Navionics App auf dem Tablet mitlaufen. Und – kaum zu glauben, im blödesten Augenblick kam ein Frachter im Fahrwasser auf uns zugepflügt. AIS sei Dank, wir haben uns gegenseitig gesehen.
Klatschnass im Hafen angekommen war der Wind weg und die Sonne kurzzeitig wieder da. Hat gereicht um die Klamotten zu trocknen. Apropos Schwerwetterzeugs – das kann komplett in die Tonne. Die acht Jahre Karibische Hitze und die lange Verweildauer in den Schränken haben die Nähte undicht gemacht, die Schweißnähte innen an den Nähten bröseln, der Regen läuft wie in einer Regenrinne direkt in die Büx und die Schuh.
Man beachte den gelben Aufkleber links am Schild. Werbung für Baden-Württemberg „nett hier“
Da sich die Windprognose auf Süd/Südwest eingestellt hat, bleibt es spannend wie wir hier ums Eck Richtung DK/D kommen.