Brest

Wir sind seit gestern 17 Uhr in der Marina Brest Chateau. Um 7 Uhr morgens, also fast noch zu nachtschlafender Zeit, sind wir aus Roscoff weg. Knapp 3 Stunden Gegenstrom und anschließend 6 Stunden die Strömung mit uns. Die Rechnerei (halb so wild, dank Excel) hat gut gepasst. Unterwegs, ausgerechnet im Chenal du four – wo auch sonst – hatten wir pottendichten Nebel. Leichter aber kalter Südwestwind, warmes Wasser und Land – das macht Dunst und Nebel. Mit Radar, gutem wachem Auge und Ohr geht das. Aber es fiel eine Komponente aus, das Radar. Der Raymarine Kartenplotter, auf dem auch das Radarbild (normalerweise) dargestellt wird, hatte schon wieder einen schlechten Tag. Vectorenseekarte, GPS-Signal, Wegpunkte, AIS Signale (der anderen Schiffe) alles perfekt dargestellt – aber kein Radarscan. Die Radarantenne lies sich hochfahren, hat auch rotiert, aber es wurden keine Daten auf das Display übertragen. So eine sch…. Elektronik, von der wir wenig Ahnung haben. Walter war sehr angespannt und auch ziemlich genervt (ich nicht minder), wir düsten ja schließlich mit knapp 9 Konten durch den Kanal. Nach zwei Stunden wurden wir erlöst und die Sonne hat sich wieder durchgesetzt. Es könnte ja so entspannend sein, das Schiffle fahren…. Die lange Einfahrt nach Brest war wieder ideal für ein Fotoshooting. Ich sag´ noch zu Walter, Brest war doch der Hafen, aus dem „Das Boot“ ausgelaufen ist und schon wird es spannend. Hubschrauber über uns, vor uns 5-6 mausgraue Schiffe und etwas versetzt ein schwarzes unförmiges Hindernis, das nicht in der Seekarte verzeichnet war. Näher dran konnten wir Militärschiffe und ein U-Boot erkennen, das sich gerade aufmachte, Brest zu verlassen. Ganz „unauffällig“ zwischen zig Seglern hindurch. Ist es verboten, Militärschiffe zu fotografieren? Nein, ich denke nicht.
In der Marina drin, haben wir den ersten freien Liegeplatz geentert, den wir erkennen konnten. In den „Visitor-Hafenbereich“ zwischen der Außenmole und dem Tankstellensteg wurde ein neuer Längssteg ausgebracht – das fanden wir perfekt. Noch mehr Gastliegeplätze. Weit gefehlt, alle Leinen waren fest, die Fender ausgerichtet, kann der Assistent vom Hafenmeister und hat uns wieder weggeschickt. Sind Dauerliegeplätze. Wir sollen an die Außenmole (innen) längsseits. Na dann eben keinen Feierabend und das Ganze nochmals nur zur Übung. Der neue Liegeplatz ist überhaupt nicht schön, Massen von Hobbyanglern stehen auf der Mole und baden ihre Angelschnüre, Freizeitläufer spulen ihr Laufprogramm ab usw., alle haben freien Ein- und Überblick über die Gastschiffe.
Heute oder am Montag soll ein Raymarine Servicetechniker zu uns kommen und sich das Problem mit dem Radar anschauen. Wir warten. Zwischenzeitlich ist die „Brigantia“ die Hallberg-Rassy 48, der GfS in den Hafen von Brest eingelaufen. Mit der GfS ( http://www.gfs-hochseesegeln.com ) haben wir schon viele tolle Törns gefahren. Aktuell ist Volker der Skipper und das Hallo fällt entsprechend herzlich aus. Für die Brigantia haben wir Platz gemacht, sie liegt jetzt direkt am Steg und wir haben uns drangehängt. Für die aktuelle Brigantia-Crew ist hier der Zielhafen und das bedeutet, dass heute Putztag ist. Volker bleibt noch zwei Wochen und morgen oder am Sonntag kommt seine neue Crew. Wir treffen uns heute Abend in der Brasserie zum Fußballschauen. Frankreich vs. Deutschland – sehr passend, dass wir gerade in Frankreich sind.