P wie Portugal, Porto und Portwein

Ich hatte ja ganz vergessen zu erwähnen, dass wir seit Viana do Costelo in Portugal sind. Somit verändert sich die Zeit (eine Stunde früher, UTC + 1), die Sprache und das Nachtleben. Die Sprache deshalb, weil Danke nicht mehr gracias sondern obrigado/a heißt, und „haste mal Lego“ (hasta luego – bis später) auch nicht mehr zu hören ist. Das Nachtleben, weil hier in Portugal gegen 20 Uhr und nicht gegen 23 Uhr zu Abend gegessen wird. Damit können wir gut leben.
Unser heutiges Programm: Porto zu Fuß! Von der Douro Marina immer am Ufer des Douro entlang, nach etwa 3 Kilometer sind wir mitten drin und zwar genau auf der richtigen Uferseite. Hier nämlich sind die ganzen Portweinkellereien mit Degustation wie Perlen an der Kette aufgereiht. Wir besuchen die von der Marina empfohlene Churchill Kellerei, verzichten aber vorerst auf die Verkostung, da es noch viel zu früh am Tag ist. Wir vereinbaren einen Termin zur Kellerführung um 17:30 Uhr. Genügend Zeit um die Highlights in Porto in Augenschein zu nehmen. Zuerst fahren wir mit der neuen Doppelmayr-Umlaufgondel hinauf auf die Anhöhe. Direkt auf die zweiten Ebene der berühmten Eiffelbrücke „Ponte de D. Luiz I“ und gehen unmittelbar neben den Bahnschienen drüber (ist erlaubt) um auf die andere Uferseite zu gelangen. Nächstes Highlight ist die Kathedrale, dann der Hauptbahnhof mit der riesigen Halle, deren Wände mit bunten Kacheln verziert sind. Anschließend besichtigen wir den schönsten Mac Donalds Europas; essen nichts, bestaunen nur die Kronleuchter und die Bleiglasscheiben. Weiter geht es zur Livraria Lello (ältester Buchladen) und anschließend zum Torre das Clérigos, den wir aber aufgrund der Warteschlange nicht hochsteigen. Genug Touristenprogramm für heute, wir lassen uns bis 17 Uhr ziellos durch die Altstadt treiben um anschließend auf der unteren Ebene (wie langweilig) über die Eiffelbrücke zu gehen um die Führung bei Churchill zu machen. Es wird eine Exklusivführung nur für uns beide, wir verkosten drei verschiedene Portoweinsorten und erwerben 3 Flaschen vom 10jährigen Twany. Um wieder zurück in die Altstadt zu kommen überqueren wir ein weiteres Mal die großartige Eiffelbrücke. Plötzlich Fußgängerstau auf der Brücke, Platscher im Douro und Gejohle vom Ufer. Vier halbverrückte Halbstarke springen von der Brücke in den Douro und schwimmen/kämpfen sich gegen die mächtige Strömung ans Ufer. Wir landen in einer Sisha-Bar vor der ein australischer Musiker Songs von Sting spielt. Auf die Wasserpfeife verzichten wir, genehmigen uns jedoch einen weiteren Schluck Portwein zur Stärkung – wir wollen ja schließlich den Sonnenuntergang über dem Douro bestaunen. Die Sonne geht doch in der Tat genau zwischen den Brückenpfeilern unter. Sobald die Sonne weg ist, wird es richtig kalt und wir beeilen uns zurück zum Schiff zu kommen. Das atlantische Klima ist sehr angenehm, immer frischer Wind, tagsüber nicht zu heiß und nachts kühlt es ab, sodass man richtig gut schlafen kann.