Eine der Hauptattraktionen von Funchal ist die Korbschlittenfahrt. Von Monte aus geht es zwei Kilometer steil bergab in Richtung der Altstadt von Funchal. Noch vor Jahren ging die wilde Fahrt bis in die Altstadt, aus Sicherheitsgründen, weil befahrene Straßen überquert werden mussten, wurde die Schlittenbahn auf zwei Kilometer verkürzt. Nachdem wir mit der 6er Umlaufgondel von der Strandpromenade in Funchal aus nach Monte hochgefahren sind, haben wir uns die Kirche angeschaut, in der der letzte österreichische Kaiser Karl I. im Jahr 1922 beigesetzt wurde (er musste nach dem Ersten Weltkrieg, nach dem Ende der österreich-ungarischen Monarchie, ins Exil nach Madeira). Wir haben uns auf dem Rückweg auch den Spaß der Korbschlittenfahrt geleistet. Zwei Korbschlittenfahrer in traditioneller weißer Kleidung lenken das Gefährt, indem sie auf den, mit Seife eingeschmierten Kufen mitfahren oder auch bremsen. Ein lustiges Erlebnis. Die Zeit bis zur Rückfahrt mit dem öffentlichen Bus nach Quinta do Lorde (Buslinie SAM 113a) haben wir im Café Ritz überbrückt. Das Ritz ist ein altes klassisches Tee- und Kaffeehaus mit einer schönen Fliesenfassade (Azulejos). Man sitzt ungezwungen draußen direkt vor dem Ritz und genießt, meist spielt eine kleine Musikgruppe oder ein Alleinunterhalter.
Eine weitere Attraktion von Funchal sind die Parkanlagen und Gärten. Wir sind am nächsten Tag wieder nach Monte hochgefahren. Dieses Mal mit dem Taxi, weil wir die Bushaltestelle der gelben Stadtbuslinien 20, 21 und 22, die nach Monte hochfahren, nicht gefunden haben. Die Haltestelle ist, wohl in Absprache mit der Taxifahrergemeinschaft, das meistgehütetste Geheimnis in Funchal. Aufgrund der Großbaustelle im Bereich des Hafens, wo auch der Busbahnhof ist, sind die Haltestellen verlegt. Wir besuchen den Jardim Tropical Monte Palace. Der Garten des ehemaligen Monte Palace Hotels wurde von der Joe Berardo Fundation erworben, hergerichtet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben vielen exotischen Pflanzenarten stellt die Stiftung Kunstobjekte aus Afrika, eine Sammlung von 135 Azulejos Bilder, unter anderem mit der Geschichte Portugals, orientalische Vasen sowie im Orientgarten lebensgroße Repliken der Terrakottasoldaten aus dem Mausoleum der ersten chinesischen Kaisers (3. Jh. vor Chr.) aus. Wir verbringen den halben Tag im Garten und finden für die Rückfahrt doch tatsächlich die richtige Bushaltestelle. Für zwei Personen 3,60 Euro, statt 20 Euro mit der Seilbahn oder 12,50 Euro mit dem Taxi. Zurück zum Schiff geht es wieder mit dem SAM Bus, Fahrzeit 1 ¼ Stunden. Am Abend ist Livemusik in der Hafenbar und ab 23 Uhr übernimmt einer der portugiesischen Hotelgäste die Leadgitarre und das Mikrophon und die Veranstaltung wird zur witzigen Individualparty, teilweise mit Karaokeeinlagen.