Wir sind nun schon die dritte Woche auf Madeira. Dem Teil des Atlantischen Ozeans, den wir in diesem Jahr noch besegeln wollen, ist der Wind abhanden gekommen. Das sonst um diese Jahreszeit noch stabile Azorenhoch hat sich momentan verdünnisiert und über den Azoren liegt ein dickes Tief. An der westafrikanischen Küste hängt ebenfalls ein Tief und dazwischen drin wurde das Hoch weggesaugt. Zwischen Madeira und Lanzarote ist ein dicker Streifen von ca. 150 Seemeilen mit Flaute. Das würde bedeuten, dass wir zwischendrin 1 ½ Tage mit dem Motor fahren müssten um von hier zu den Kanaren zu kommen. Wir haben genügend Motorstunden auf dem Zähler und Madeira ist wunderschön, also bleiben wir. Von Samstag bis Montag hatten wir nochmals einen Mietwagen. Dieses Mal wurden wir von der Verleihfirma etwas über den Block gezogen, aber wir haben daraus gelernt. Wir sind wieder an die Nordküste und ins Landesinnere gefahren. Am Sonntag war die dritte Levadawanderung Queimadas – Caldeirao Verde – Queimadas rund 12 Kilometer dran. Diese Levadawanderung soll die schönste sein. Mir hat die Levada do Rei besser gefallen, aber die Caldeirao Verde ist ebenfalls spektakulär. Dicht am Abgrund (gesichert) entlang, durch 4 Tunnels hindurch, einer davon 200 Meter lang. Die Tunnel sind ohne Beleuchtung, man benötigt eine Taschenlampe und möglichst keinen Gegenverkehr. Einer der Tunnel sorgt regelmäßig für Touristen-Knock-Outs! Man/Frau geht mit der Taschenlampe leicht gebückt, immer den Fußweg ausleuchtend um nicht in den größten Pfützen zu landen und vergisst leider, dass die Tunnelhöhe teilweise nur 1,40 m beträgt. Walter und ich haben uns beide den Kopf so angeschlagen, dass wir Sternchen gesehen haben. Auf dem Rückweg ist vor uns eine deutsche Touristin förmlich K.O. gegangen, ein anderer größerer Mann hatte ein blutiges Hörnchen an der Stirn. Da sind wir noch gut weggekommen. Im Anschluss daran haben wir einen weiteren Versuch gestartet um in Ribeiro Frio frische Forellen zu essen. Wir hatten Glück und die Forellen waren fangfrisch und lecker! Fast schon traditionell landen wir zum Ausklang des Tages in Funchal im Café Ritz. Das Café hat einfach Flair, könnte unser Stammcafé werden – ist leider nur etwas schwierig zu erreichen.