Auf den Spuren von César Manrique

Auch heute bewegen wir uns wieder auf den Spuren César Manriques. Mit dem Fiat 500 geht es nach Tahiche, um die von ihm gestalteten Windspiele auf dem Kreisverkehr vor seiner Stiftung (hier kam er am 25.09.1992 durch einen Verkehrsunfall ums Leben, als er die Stoppstelle an der ehemaligen Kreuzung nicht beachtete) und das vor seinem ehemaligen Wohnhaus, jetzt Stiftungsgebäude, zu fotografieren. Wir fahren weiter zum ebenfalls von Manrique gestalteten Jardin de Cactus. Über 1000 Kakteenarten sind dort zusammengetragen. Für Kakteenfreunde ein Muss. Außerdem ist im Jardin de Cactus eine restaurierte Getreidemühle zu sehen sowie eine von Manrique gestaltete Bar. Wir sind nicht wirklich von der Botanikerfraktion, es ist brüllend heiß und wir sind froh uns in den klimatisierten Fiat flüchten zu können. Das Fahren mit dieser Kugel auf vier Rädern macht wirklich Spaß. Weiter geht es nach Haria, dem letzten Wohnort von Manriques. Das Haus gehört jetzt ebenfalls zur Stiftung und kann in kleinen Gruppen zwischen 10:00 Uhr und 13:50 Uhr besichtigt werden. Wir sind zu spät und fahren deshalb gleich weiter zu den Cueva de los verde. Die Führung durch die erstarrte Lavahölle mit jadegrünem See dauert über eine Stunde. Sehr interessant. Der unterirdische Lavatunnel zieht sich 7 Kilometer bis zu den Jameos del Aqua, kann aber nur auf ca. 1 Kilometer begangen werden. Die Jameos del Aqua wurden von Manrique zu einer Touristenattraktion auf Lanzarote ausgebaut. Entsprechend voll ist es hier. Mit mindestens fünf Busladungen laufen wir über das Gelände. Trotzdem beeindruckend! Die Massen schieben sich entlang der unterirdischen Lagune, alle dürfen die Schuhe ausziehen und barfuß durch das 10 cm tiefe Wasser waten. Die Lagune innerhalb der Lavagrotte beherbergt eine blinde Albino-Krebs-Art, die hoffentlich die diversen Käsesorten und Fußpilzarten gut wegstecken kann. Wir ziehen uns auf ein Bänkchen am Rande der Lavahöhlen zurück und warten, bis sich der Touristenstrom verzogen hat. Kurz vor Schließung des Geländes, gegen 18 Uhr, können wir den gigantischen Konzertsaal für 600 Personen in einer Lavahöhle ganz alleine besichtigen. Selbst die Toilettenanlagen innerhalb des Geländes sind ein Kunstwerk, großzügig mit begrüntem Innenhof, Marmor und sauberen Waschbecken und WCs. Das Personal will Feierabend und komplementiert uns höflich hinaus. Unterwegs machen wir noch Halt beim SuperDino und Spar um die Zutaten für das Abendessen zu kaufen. Heute wird an Bord gekocht, nachdem wir gestern vorzüglich hier in der Marina im argentinisch-uruquaischen Steakhaus gespeist haben. Das Restaurant legt Wert auf beste Qualität und vertritt den Slogan „weniger ist mehr“. Unbedingt empfehlenswert, allerdings obere Preisklasse.