Seit Dienstagabend sind wir wieder auf Lanzarote. Der Aufenthalt zu Hause war sehr intensiv: Am wichtigsten war der 83. Geburtstag meines Vaters und unsere (erwachsenen) Kinder wohlbehalten vorzufinden (ich denke, sie haben uns nicht wirklich vermisst), dann der Geburtstag meiner Freundin Renate, fünf Mal das Kulturprogramm in Weinstadt zu genießen, eine Schlussbilanz zum 30.06.2013 (Geschäftsübergabe) zu erstellen, eine Gesellschafterversammlung, eine Einkommensteuer-Erklärung, eine Umsatzsteuer-Voranmeldung, eine Nebenkosten-Abrechnung und viele weitere Angelegenheiten, die noch zu regeln waren bzw. regelmäßig aufpoppen. Genossen haben wir auch die 26 schwäbischen Butterbrezeln zum Frühstück – natürlich verteilt auf 13 Tage. Unangenehm war der Ausfall der Heizungsanlage (neuer Brenner und neuer Kaminzug war fällig) und das Strafzetteltheater.
Seit Mittwoch sind wir die einzigen zwei aktiven Mitglieder der Gesellschaft für Schiffspflege (Spaß). Das Salzwasser, die salzhaltige Luft und der Wind sind nicht nett zum Material (kein Spaß). Am Mittwoch wurde das Schiff abgespritzt und mit umweltfreundlicher Neutralseife von der Salz- und Umweltverschmutzungs-schmiere gereinigt. Am Abend haben wir einen Ausflug nach El Golfo zur grünen Lagone gemacht und auf dem Rückweg das leckere Essen in Femes bei Emiliano genossen. Am Donnerstag die Flächen an Deck mit Wax and Protect behandelt. Nachmittags noch einen Ausflug nach Nazaret und das Museo Lagomar besichtigt. Das Lagomar (googeln!) ist nicht nur Museum, Restaurant und Bar, sondern hier ist auch das von Manrique geplante Haus zu besichtigen, das dem Schauspieler Omar Scharif immerhin einen Tag lang gehört hatte. Am Freitagfrüh dann der Krantermin in der Werft. Äußerst professionell haben die Mitarbeiter der Werft in Puerto Calero die Sunrise aus dem Wasser gekrant, das Unterwasserschiff abgestrahlt und das gefangene Netz, vielmehr was davon noch übrig bleib, aus der Schiffsschraube geschnitten. Wo wir das Netz eingefangen hatten, wissen wir nicht. Wir hatten jedoch bemerkt, dass die Welle und die Schraube nicht mehr sauber laufen. Die Schraube, ein Gori-Faltpropeller, war so dermaßen mit diesen scheußlichen blauen Plastiknetzfäden eingesponnen, dass sie sich nicht mehr zusammengefaltet hat. Dass wir überhaupt noch rückwärts und vorwärts fahren konnten, war Glück. Auch ins Bugstrahlruder (Sidepower) haben wir irgendwelchen Müll eingesaugt (in Frankreich, Spanien und Portugal schwimmt ja genügend rum) sodass am linken Propeller zwei von fünf Flügeln abgeknallt sind. Die Werft versucht einen Ersatz zu beschaffen, warten wir es ab.
Ab Freitagmittag Eigenleistung: Elke die Außenhaut mit Seifenwasser von der Dreckschmiere befreien, Walter den Kiel abschleifen – mordsmäßige Sauerei. Heute zweifacher Anstrich des Unterwasserschiffs mit Antifouling-Farbe – mäßige Sauerei. Heute Abend ist in Arrecife ein Gitarrenkonzert, ich hoffe, wir schaffen es. Jetzt ist der erste Antifoulinganstrich trocken, ich muss weitermachen.