Fuerteventura_3

Heute, am Sonntag, 12.10.2014 ist Fest auf Fuerteventura. Hier in Gran Tarajal wird am Vormittag die erfolgreiche Abwehr der englischen „Invasion“ vom 12.10.1740 gefeiert und nachgestellt. Immerhin ein englisches Schiff war in der Nacht auf den 12.10.1740 in der Bucht vor Gran Tarajal vor Anker gegangen, mit dem Ziel der Landnahme für die englische Krone. Die Bewohner von Fuerteventura hatten sich erfolgreich gewehrt und nach vier Tagen musste das Schiff den Anker lichten und sich verziehen. Heute pünktlich um 12 Uhr Mittag läuft ein alter Zweimaster in die Bucht ein, rot gekleidete Statisten stehen in der Takelage und über die gigantische Lautsprecheranlage auf der Strandpromenade läuft dramatische Filmmusik (ähnlich der aus Fluch der Karibik). Die vermeintlichen Befehle des englischen Kapitäns werden über die Lautsprecheranlage übertragen und die kostümierte Mannschaft des Zweimasters muss in die Ruderboote umsteigen und an den Strand rudern. Am Strand gehen einige vorbereitete Böller hoch und die Kostümierten „erobern“ Gran Tarajal. Mit Pauken und Trompeten ziehen sie anschließend über die Strandpromenade, gefolgt von historisch gekleideten Insulanern. Nach etwa einer Stunde ist das Schauspiel zu Ende und die Gassen von Gran Tarajal sind leergefegt. Siesta. Wir nehmen unseren Mietwagen und fahren in den Süden von Fuerteventura. Der erste Stopp ist Tarajalejo. Hier wird es schon etwas touristisch, wobei ein bereits fast fertig gestellter Hotelkomplex zur Bauruine verfällt. Weiter geht es nach Costa Calma – der Touristenhotspot! Die Straße mit den endlos aneinander gereihten Hotels heißt treffenderweise Rua Jahn Reisen. Hier beginnt auch der etwa 20 Kilometer lange gelbe Sandstrand, der sich bis hinter Morro Jable zieht. Zugegeben, der Strand und das in allen Blautönen schimmernde Meer sehen schon phantastisch aus. Wir fahren hinter Costa Calma eine festgefahrene Sandpiste runter in Richtung Meer und schon liegt ein fast menschenleerer Sandstrand vor uns. In den Felsen wohnen putzige Streifenhörnchen, die so zutraulich sind, dass sie sich mit Orangen füttern und fotografieren lassen.
Streifenhörnchen_kJogi
Wir fahren weiter nach Süden und sehen immer wieder abscheuliche Bauruinen in unberührter Landschaft. Zwischen Jandia und Morro Jable gibt es nur Bettenburgen soweit das Auge blickt. Leider zwischendrin auch riesige Bauruinen. Der Reiz von Fuerteventura (Süd) ist: Traumhaftes Wetter, herrliches Wasser, gelber Sand und (weil wohl die Nachfrage besteht) etwas Ballermannflair. Wir schauen uns auch den Hafen von Morro Jable an. Auch hier haben wir eine bestätigte Liegeplatz-Reservierung, die wir jedoch dieses Mal nicht annehmen. Wir bleiben b.a.w. in Gran Tarajal und gehen dann von hieraus rüber nach Gran Canaria. So übel ist der Hafen hier gar nicht. Strom und Wasser am Steg, sichere Fingerstege, absolut ruhig und keinerlei Schwell. Toiletten und Duschen könnten besser sein – aber es ist nicht ekelig.