Marina Las Palmas
Wir sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag von Gran Tarajal auf Fuerteventura nach Gran Canaria gesegelt. Die Neumondnacht war stockdunkel und die Sterne haben sich auf der Wasseroberfläche gespiegelt. Im Süden von Fuerteventura, vor dem Leuchtturm Jandia liegt ein Riff, auf dem sich zahlreiche Fischerboote versammelt hatten. Nachdem wir ja bereits üblen Kontakt mit Fischernetzen hatten, waren wir etwas in Sorge. Viele Fischerboote sind nicht beleuchtet, bzw. sind nur auszumachen, wenn sie den Fang einholen und hierzu ihre starken Lampen anmachen. Durch die stockdunkle Neumondnacht und die Sternenspiegelung auf dem Wasser waren wir ziemlich angespannt. Letztendlich haben wir keinen Fischer aufgegabelt, aber der nächste Stress wartete vor dem Verkehrstrennungsgebiet zwischen Fuerteventura und Gran Canaria. Ein Frachter mit Ziel Las Palmas kam uns immer näher, obwohl wir außerhalb des Verkehrstrennungsgebietes waren. Das AIS meldete Entfernungen zwischen 0,2 und 0,5 Seemeilen, mitunter auch weniger. Wir behielten unseren Kurs bei, aber nahmen die Fahrt weitgehend aus dem Schiff. Die Passierentfernung erhöhte sich auf 0,5 Seemeilen. Wir waren der Meinung, das Problem sei nun gelöst, als der Frachter seinen Kurs änderte und wir statt des grünen Positionslichtes nun sein rotes sahen! Der Dödel hat doch tatsächlich seinen Kurs geändert und kam exakt auf uns zu. Walter hat gut reagiert und hat volle Pulle beschleunigt und wir haben uns vom Acker gemacht (nachts um 3 Uhr, das braucht kein Mensch). Da Frachter zwingend das AIS System haben müssen, können wir nur annehmen, dass der Navigator entweder ein Sadist oder Penner war. Ansonsten gab es vor der Hafeneinfahrt von Las Palmas viel Verkehr. Kreuzfahrtschiffe, Frachter und außer uns noch zwei Segler. Den Vogel hat der asiatische Frachter Hayfang abgeschossen, dessen AIS hat nämlich in die falsche Richtung gezeigt, auf unserem Display ist er von uns weg gefahren, aber in Wirklichkeit kam er mit langsamer Fahrt auf uns zu. Das konnten wir aber auch erst erkennen, als es langsam hell wurde. Seine Positionslichter waren so schwach, dass wir sie aus einer Entfernung von weniger als einer Meile gar nicht sehen konnten. Die Nacht war nicht so entspannt wie die Nächte der vorhergehenden Nachtfahrten, aber wir sind trotzdem gut und sicher in Las Palmas angekommen und haben auch unseren reservierten Liegeplatz erhalten. Alles ist in Ordnung, die Duschen sind warm, die Toiletten akzeptabel nur das freie WLAN Netz ist nicht vorhanden. Wir vermuten, dass während der Zeit, in der sich die 250 Boote der ARC hier sammeln, das freie WLAN Netz abgeschaltet wird. Es gibt Marina Las Palmas Wifi, 7 Tage zu 10 €.
Heute haben wir, um einen Überblick über die ungewohnte Großstadt zu bekommen, eine Stadtrundfahrt mit dem roten Hop on hop off Bus gemacht. Zwischendurch haben wir Kaffee, Tee und die Künste der einheimischen Konditoren genossen – und freies Wifi! Freies Wifi gibt es auch im Restaurant Velero direkt vor den Transitstegen P – T, der Ober rückt den Zugangscode unwillig raus, wenn man nur oben auf der Terasse vor einem Glas Bier sitzt. Wir wissen uns zu helfen, manchmal nützt es, wenn Frau den Charme des Alters einsetzt. Auf den ersten Blick gefällt uns die Großstadt Las Palmas doch recht gut. Es gibt schöne Ecken in den Altstadtbezirken Triana und Vegueta. Auch das Viertel Cuidad Jardim hat schöne Plätze und vor allem das Hotel Catalania, auf dessen Terrasse auch Gäste, die nicht im Hotel wohnen, sehr höflich und zuvorkommend bedient werden. Morgen, am Dienstag haben die Museen wieder geöffnet, unser Plan für morgen steht.