Alles Sydney – oder was?

Nein, wir haben uns nicht verfahren und sind nicht in Sydney angekommen. Was hier so aussieht wie das Gartenhäuschen der Oper von Sydney, ist das Auditorium von Santa Cruz de Tenerife. Ein durchaus attraktives Ansteuerungs-Objekt, das unmittelbar südlich der Hafeneinfahrt von Santa Cruz de Tenerife steht. Auf unserem nächsten Stadtrundgang werden wir uns dieses imposante Gebäude von Land aus anschauen. Von Las Palmas sind wir gestern um 7:30 Uhr los um noch vor dem avisierten Starkwind hier zu sein. Die Wetterberichte (Passageweather, UGrip und Windfinder) waren sich einig und sehr exakt. Wir sind bei gemütlichen 10 Knoten am Wind los, hatten alle Segel voll gesetzt und als wir hier gestern Nachmittag ankamen, stand nur noch das Vorsegel. Der Wind nahm stetig zu, 10 Meilen vor Teneriffa hat er zu unseren Gunsten auf NE gedreht, aber wir hatten bis 25 Knoten. Da wir unsere Regattaambitionen schon vor Jahren im Bodensee versenkt hatten, waren wir sehr vorsichtig und haben nach und nach das Großsegel verkleinert und zum Schluss ganz weggenommen. Seit gestern Nachmittag liegen wir in der Marina von Santa Cruz de Teneriffe. Unser erster Eindruck: Baustelle, zwischen dem Marinagebäude und dem Auditorium. Der zweite Eindruck: Im nächsten, abgetrennten Hafenbecken liegt ein AIDA Kreuzfahrer und daneben die Fähre Vulkan de Timanfaya. Der Vulkan lässt die ganze Nacht hindurch seine Maschinen laufen und sorgt für eine sonore Bassgrundlage für das Festival, das direkt auf dem Platz vor dem Hafen stattfindet. Was genau dort veranstaltet wird, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Zwei Moderatoren quatschen unentwegt euphorisch in die überdimensionierte Anlage, zwischendurch wird sekundenweise Musik eingespielt (das ganze Programm von „We will rock you…“ bis Technoschrott). Hört sich an wie heiteres Musikstückraten, halt in voller Dröhnung. Schlafen – ganz schlecht.
Sehr angenehm: Gegenüber von uns liegt der Katamaran mit Carolin, Patrick und dem Hund Coyote (Alias Rammler, siehe Bericht vom 16.08.2014). Neben uns ein niegelnagelneuer Lagoon Katamaran, ebenfalls mit Franzosen, die uns sofort beim Anlegen geholfen hatten und Walter gleich eine Schlauchkupplung für unseren Wasserschlauch geliehen haben. Es gibt anscheinend noch keine EG-Norm für Wasserschlauchanschlüsse. Ich denke, da muss ich mal dem Schwaben Günther Oettinger (unser ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg) eine E-Mail schreiben, damit er im EU-Parlament ein neues Projekt einbringen kann. Die 5000 EU-Beschäftigten müssen ja auch Sinnvolles zu tun haben. Vielleicht vergisst er ja bei so vielen Projekten dann auch die von ihm geplante Internetabgabe, was uns zur Zeit schon treffen würde.

Teide

Teide


Ansteuerung Teneriffa mit Teide ohne Schnee