Tenerife_6

Eine weitere Wanderung führte uns am Montag zum Organos Höhenweg oberhalb von Aquamansa. Dieses Mal trifft die Bezeichnung Wanderung zu, wir waren 4 Stunden unterwegs. Diese Region ist sehr regenreich, das Dörfchen Aquamansa hat seine Bezeichnung zu Recht, es heißt mildes (Regen)-Wasser. Nachdem wir zwei Stunden durch den Lorbeer- und Kieferwald unterwegs waren, hatten wir den höchsten Punkt (1600 Meter) erreicht und sollten eigentlich einen ausgezeichneten Ausblick auf das untere Orotavatal und den Teide haben – nur leider war die Wolkendecke so dicht, dass wir überhaupt nichts erkennen konnten. Außerdem fing es an zu nieseln. Nach kurzer Rast gingen wir 10 Meter weiter um einen Fels herum und ein weiß-rotes Absperrband leuchtete uns entgegen. Hier ging es nicht mehr weiter, Weg gesperrt. Wahrscheinlich zu glitschig oder wegen Steinschlaggefahr. Nicht, dass am Ausgangspunkt der Wanderung irgendwelche Hinweise waren – nein. Der Wanderweg war ausnahmslos gut gekennzeichnet, nichts deutete auf die Sperrung hin, aber irgendwie hatten die Franzosen, die uns kurz vor dem Absperrband begegneten so ein komisches Grinsen im Gesicht. Die paar Minuten Aufstieg hatten uns auch nicht geschadet, ätzend und glitschig war der Abstieg. Die Route war so angelegt, dass am Anfang ein schneller steiler Aufstieg auf 1600 Meter erfolgt und der Abstieg sich dann lang und gemächlich zieht. Notgedrungen mussten wir ja den Aufstiegsweg wieder zurück, wir haben es „überlebt“ und im letzten Drittel sind wir auf dem bequemen Forstweg unterhalb der Orgelpfeifen-Felsen gegangen, der als Aufstiegsalternative ausgewiesen war. Mit dem Auto nach Santa Cruz zurück ging es über die spektakuläre TF 21 Höhenstraße. Zuerst ging es bergauf und als wir über der Wolkendecke waren, lag der Teide und der Felsengarten Roques de Garcia in der Abendsonne vor uns. Die Landschaft ist so bizarr, dass man sich nicht sattsehen kann.
Teide Nationalpark_1
Nach den obligatorischen Fotostopps ging es weiter. Die TF 21-Straße führt auf der östlichen Inselseite über Vilaflor und Granadilla wieder hinunter zum Meer und auf die Autobahn Richtung Santa Cruz. Die Sonne ging so eindrucksvoll in der Wolkensuppe unter, dass Walter beschlossen hatte, am nächsten Tag eine Zeitrafferaufnahme von diesem Szenario zu machen.
3.Wanderung TR (13)k
So fuhren wir also am Dienstag zunächst in den Süden, um unseren nächsten Hafen San Miquel schon mal von Land aus zu inspizieren und vor allem um nachzuhaken, ob hier unsere Liegeplatzreservierung vermerkt wurde (war sie nicht – aber wir durften uns für den 17. November anmelden). Die Marina zu finden, war eine echte Herausforderung. Es gibt nämlich an der Küste kein Dorf mit dem Namen San Miguel. Das Dorf San Miguel liegt hoch droben in den Bergen. Wir wussten ja aus der Seekarte (lag praktischerweise im Schiff) wo ungefähr die Marina liegt, so sind wir dann an drei verschiedenen Autobahnausfahrten abgefahren, jeweils ans Meer vor, auf die Klippen gestiegen um einen Rundumblick zu haben. Beim dritten Anlauf haben wir in der Ferne Masten blitzen sehen. Also der Nase nach Richtung den Masten. Ganz so einfach war dieses Unterfangen aber auch nicht, weil wir in einer Endlosschleife im Golfressort Amarilla gelandet sind. Letztendlich, kurz bevor Walter die finale Krise bekommen hat, haben wir ein kleines Marina-Schild gesehen und wurden umgehend in ein weiteres Golf-Ressort geleitet. Nein, dieses Mal keine Endlosschleife, sondern ein weiteres Schild, auf dem sogar Marina San Miguel stand. Nachdem alles mit dem Marinaoffice geklärt war, hatten wir uns den Apple-Pie und den Kaffee wirklich verdient. Dann ging die Fahrt weiter auf der TF 64 und der TF 21 wieder in Richtung Nationalpark. Nachdem wir die Wolkendecke durchstoßen hatten, hat Walter eine Stelle gesucht, um die GoPro Kamera aufzubauen und sein Zeitraffer-Szenario „Wolkenmeer von Teneriffa“ zu machen. Knapp zwei Stunden saßen wir unterhalb der Straße in den Felsen und haben die Sonne und den Sonnenuntergang genossen.