Seit gestern regnet es. Nicht so, wie bei uns zu Hause, dass es anfängt zu tröpfeln der Regen langsam einsetzt und sich dann eventuell bis zum Starkregen steigert. Nein, hier setzt für 5 Minuten Starkregen ein und das etwa 4 – 5 Mal in der Stunde. Dazu bläst ein starker Wind aus Nord und es ist kalt. Wer unterwegs ist und auf die Schnelle keinen Unterstand findet, ist im Nu durchnässt bis auf die Knochen. Am Freitag Nachmittag hatten wir im Trockenen noch einen Spaziergang zum Parador-Hotel hoch über San Sebastian gemacht. Von hier ist dieses Panoramafoto aufgenommen.
Am Samstag konnten wir mit 3-4 Zwischenstopps einigermaßen trocken den Bauernmarkt im Zentrum von San Sebastian erreichen. Hier werden einheimische Produkte angeboten. Wir haben Engadiner Apfelkuchen und Käsekuchen von einer (hängengebliebenen) Schweizerin gekauft, der Stand gegenüber hatte eine große Auswahl an Obst und Gemüse (leider stand auf der Apfelkiste der Ursprung Südtirol). Der Stand des Fleischers sah sehr appetitlich aus und ich habe zwei Kalbsschnitzel gekauft – in der Hoffnung, dass es sich tatsächlich um ein ehemals regionales Rindvieh gehandelt hat. Mit gemischtem Salat (vom regionalen Markt), Zitronenreis und Zitronensauce hat es sehr lecker geschmeckt. Heute war wieder lazy Sonntag angesagt. Außer zum Duschen (warm!!!) bin ich nicht aus dem Schiff rausgekommen. Stattdessen habe ich zum zigten Mal die RTFM (read the fu….. manual) des Airmail-Programms (Sailmail-Primer) sowie die dazugehörenden FAQs gelesen. Walter hat parallel das Buch Amateurfunk an Bord von Rüdiger Hirche gelesen – weggelegt – gebruddelt –wieder in die Hand genommen und weiter gelesen. Diese Prozedur hat sich im Laufe des Regennachmittags mehrfach wiederholt und wurde nur kurz durch den Schweizer Käsekuchen unterbrochen. Eines ist sicher, die Funke und ihr Pactor sind und werden mit Sicherheit nicht unsere Lieblingsgeräte an Bord.
Highlight des Sonntagabends waren die 25 lautstarken Demonstranten plus Kinder, die auf dem Plaza de la Amerika demonstriert haben. Es ging gegen die von der spanischen Regierung erteilte Tiefsee-Ölbohrungslizenz für den Konzern Repsol. Repsol will zwischen den Kanaren und dem afrikanischen Festland nach Öl bohren – unvorstellbar, was ein Ölunfall vor den Kanaren für die Ökologie und auch den Tourismus bedeuten würde. Die Bewohner der Inseln leben zum Großteil vom Tourismus. Ein Referendum, das heute auf den Kanaren durchgeführt werden sollte, wurde von der spanischen Regierung schon im Vorfeld als nicht gesetzeskonform abgelehnt. Es wurde sogar mit Sanktionen für die Inselregierungen gedroht.
http://www.canariasdicenoarepsol.com/nein_zur_olforderung.html