4. Advent
Seit gestern liegen wir in der Marina La Palma in Santa Cruz. In Tazacorte sind wir morgens um 10 Uhr bei Sonnenschein, Flaute und spiegelglatter See ausgelaufen. Bis zum Vulkan San Antonio, fast an La Palmas Südspitze änderte sich dies auch nicht. Nur 2 Seemeilen weiter, auf der Höhe des Leuchtfeuers Fuencaliente fanden wir eine komplett andere Situation vor! Wind auf die Nase mit 25 bis 27 Koten und weiße Schaumkronen auf dem Wasser. Die Wellenhöhe betrug zirka 3 Meter. Kapeffekt nennen die Segler dies. Weiter um die Südspitze von La Palma herhum drehte der Wind mit und düste uns weiterhin voll auf die Nase. Wir bekamen hektoliterweise Wasser über den Bug und die Sprayhood geschüttet – Salzwasser kam aus allen Ritzen ins Cockpit – aber innen blieb alles trocken. Die Windvorhersage war 4 Beaufort aus ENE, und zwar für den West- als auch den Ostteil der Insel. Dies hätte bedeutet, dass wir die Stecke in den Süden mit raumen Winden und die Strecke nach Norden am Wind hätten segeln können. An Segeln war jedoch nicht zu Denken, wir wollten uns nicht den Wolf kreuzen, zumal wir ausnahmsweise auf Termin in Santa Cruz sein mussten (Machen wir normalerweise nie). Wir hatten uns mit Joanna und Marcel in El Castillo im Azul zum Abendessen verabredet. Erschwerend kam hinzu, dass wir unseren Mietwagen in Tazacorte drüben stehen hatten und zuerst mit dem Bus quer durch die Insel fahren mussten. Hat alles geklappt, wir sind rechtzeitig an- und rübergekommen und haben einen sehr schönen Abschiedsabend mit ausgezeichnetem 4-Gänge-Menü gehabt. Die Nacht hier in der Marina war unruhig (Elke) bzw. nichts mitbekommen (Walter). Die Schaukelei durch den Schell hier war kein Problem, aber hinter dem Marinagebäude ist ein Pommesladen mit 24 Stunden Öffnungszeit und einem riesigen Parkplatz. Hier hatte sich gestern wohl die komplette Jugend der Insel getroffen und abgefeiert. Die Autoradios plärrten in voller Lautstärke – aus jedem Auto kam ein anderes Geplärr, was einen miserablen Sound ergeben hat. Ab 3 Uhr schwand der Soundteppich so langsam. Auch aus diesem Grund war heute wieder lazy sunday. Die Läden hatten heute geöffnet und wir nutzten den Komfort des Mietwagens um unsere Vorräte für die Atlaniküberquerung aufzustocken. Am Nachmittag wollten wir noch eine kleine Runde im Nationalpark durch den Lorbeerwald laufen, aber, keiner hätte es gedacht, es regnete mal wieder auf dieser Seite der Insel. Aus dem Spaziergang wurde ein Stadtbummel in Santa Cruz. Da die Läden hier alle geöffnet waren, habe ich eine supergünstiges Schuhschnäppchen gemacht. Nein, keine Manolo Blahnik Highheels – sondern Markenlaufschuhe um 29,99 €. Guter Tag!