Sonntag, 18.01.2015
Es gibt ihn, den angenehmen Passatwind. Gefunden haben wir ihn ab 20 Grad nördlicher Breite. Auch die Welle ist sehr moderat. Sonnenschein und kein Regen – auch in der letzten Nacht war es trocken. Eine dicke Wolke hat sich von hinten angeschlichen und etwas Regen gebracht, aber als ich dann die Regenhose anhatte, war es schon wieder vorbei. Ansonsten wird die Reise jetzt etwas langsamer vorangehen, da der Wind nur noch mit 15 Knoten bläst.
Die ersten toten Fliegenden Fische haben wir heute früh an Deck gehabt. Walter hat sie mit KüPa angepackt und ihr Element zurück geworfen. Nun halt als Fischfutter für die größeren Kameraden. Sonstige Seetiere haben wir noch nicht gesichtet, auch nur zwei Seevögel. Als ich sie für das SeaBC Sea Bird Projekt dokumentieren und fotografieren wollte, waren sie schon wieder weg. Der Tag vergeht schnell mit Körperpflege, Essenszubereitung, Saubermachen, Aufräumen und Ausruhen. Alles, außer Ausruhen, dauert mindestens dreimal länger als zu Hause. Mit unserem Wasserhaushalt kommen wir bislang sehr gut zurecht. Die Tanks sind noch zu dreiviertel voll und Trinkwasser in PET-Flaschen ist auch noch sehr reichlich vorhanden. Der Dieseltank ist ebenfalls noch randvoll, wir sind nur kurz am ersten Tag für eine Stunde durch ein Flautenloch unter Motor gefahren. Auch Lebensmittelvorräte haben wir mehr als genug, einzig die Zitronen musste ich schon am 3. Tag über Bord werfen, da sie schimmelten. Die Ananas war schon ausgereift geerntet worden und musste bereits am 2. Tag notgegessen werden. Die Orangen, die Mangos (die Letzte gab es gestern), Vespergurken, Weisskohl, Karotten, Chuchus und Avocados halten sich hervorragend. Nudeln, Reis, Linsen etc. so wie so. Außer Mais und Kidneybohnen habe ich kein Gemüse in Dosen dabei. Unverzichtbar für uns sind die Fertiggerichte von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Bio-Landschwein in Form von Geschnetzeltem, Gulasch etc. ohne Gentechnik und praktischen 400 g Dosen fertig zubereitet, schmackhaft dazu.