Samstag, 24.01.2015 Noch 500 Seemeilen bis Martinique
Die 6-Personen-Crew mit der 49er Najad, die den offiziellen Rallystart nicht abwarten konnte oder wollte und einen Tag früher rausgefahren ist, ist heute Mittag in Martinique angekommen. Wir hängen seit zwei Tagen in der ätzenden Flaute und hätten auch lieber einen Tag mehr Starkwind und einen Tag weniger Flaute gehabt. Die Strecke, die wir während der ersten Woche machen konnten, war ganz gut. Obwohl wir in den Nächten die Segel bis auf ein Minimum reduziert hatten. Kein Risiko auf dem Atlantik, das war von Anfang an unsere Vorgabe. Damit kein Konkurrenzdenken aufkommt, haben wir uns die Platzierungen der anderen Teilnehmer von der Regattaleitung gar nicht mitteilen lassen. Wobei ich insgeheim gehofft hatte, dass die 57er Beneteau die Najad noch einholt. Mit Markus und Michael habe ich mich ab und zu per Email ausgetauscht. Leider hatten die Beiden gleich in der ersten Woche das Pech, dass das Spifall gerissen ist und sie ihren Turbo, den 250mČ Parasailor nicht mehr setzen konnten. So sind sie jetzt auch mit konventioneller Besegelung, mit Großsegel und Genua unterwegs – und das ist auf den Vorwindkursen nicht so prickelnd, vor allem wenn man die Genua nicht ausbaumen kann. Die Genua flappt und knallt bei Schwachwind dermaßen, dass sie aktuell nur noch mit dem Großsegel unterwegs sind. Auf jeden Fall drücken wir allen Teilnehmern, die noch unterwegs sind die Daumen, dass sie bald und sicher ankommen. Uns wünsche ich das auch. Auch hoffe und wünsche ich mir, dass wir das Setzen und Bergen des Parasailors zu zweit besser hinbekommen. Zu Zweit ist das schon ein ziemlich heftiges Geraffel mit den 4 Leinen, dem Spifall, der Bergeleine und überhaupt. Jeder von uns bräuchte vier Hände, mindestens. Wir müssen schon noch mindestens 100 Meilen unter Segel zurücklegen, Flaute hin oder her. Ganz einfach aus dem Grund, weil der Diesel nicht für die restlichen 500 Meilen reicht.