Mittwoch, 28.01.2015, mitten in der Nacht um 2:46 UTC. Lokale Zeit: 23:46 Dienstagnacht. Nach dem Zieldurchgang sind wir direkt nach rechts abgebogen und haben uns im Schneckentempo dem Ankerfeld von St. Anne genähert. Tausende von Lichter am Strand, Bassgewummer und Lightshow im Club Med, aber wo verdammt sind die Ankerlieger. Nach einer gefühlten Stunde wollte Walter wieder raus aufs Meer und bis zum Tagesanbruch mit der geringsten Besegelung die Küste rauf und runter butschern. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust mehr. Irgendwann ist gut und eine ausgedehnte Mütze Schlaf ist dran. Und wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her – bei uns war es ein weißes Licht, das ca. 15 Meter über dem Meer hin und her gependelt ist. Musste ein Ankerlieger sein. Weitere schwankende Lichtlein konnten ausgemacht werden und so fiel der Anker auf 5 Meter Wassertiefe. Ein ausgedehnter und wohlverdienter Schlaf bis morgens um 8 Uhr (lokal time) folgte. Unsere Ankunft in der Marina le Marin hatten wir über Funk für 10 Uhr avisiert. Wohlweislich nahmen wir noch ein reichliches Frühstück zu uns, eigentlich so gar nicht unsere Gewohnheit. Wir waren vorgewarnt! Es ist üblich, dass die Atlantiksegler mit Planters-Punch (Zusammensetzung: Rum, Rum, Rum, Zitrone, Fruchtsaft, Gewürze) begrüßt werden. Doch ein guter Grund die Gewohnheiten zu ändern! Der Empfang war überwältigend. Alle Segelfreunde, die bereits angekommen waren, sind trötenderweise zum Steg gekommen, sowie Kathy und Roger von der Rallyorganisation. In deren Schlepptau zwei Vertreterinnen des Tourismusbüros, bewaffnet mit den legendären Rumpunsch. Michael von der Themi kam am Längssteg noch als Deckshand für die letzten 10 Meter mit zu uns aufs Schiff um beim Anlegen zu helfen. Rückwärts in die Box und am Bug vorne an der schwimmenden Boje festmachen und die Heckleinen am Steg. Zu zweit fast unmöglich. Danke Michael! So gesehen war unsere spätere Ankunft für die Gesundheit (speziell die der Leber) gut, weil Roxy und Themi machen diese Prozedur seit 5 Tagen. Täglich! Es kommen noch im Tagesabstand: Penny Lane, Neptun, Vagaluga und Calypso! Na denn Prost. So viel zu Thema Frühstücksgewohnheiten. Flexibel wie wir sind, tauschen wir kurzerhand das Frühstücksgetränk aus. Wenn der Pegel sich dann wieder soweit auf Normal eingestellt hat, kommt der Abend und die Happy Hour in den umliegenden Bars. Am Ankunftsabend wurden die Odysseyteilnehmer vom Tourismusverband zur Party in der Mangobar eingeladen. Es gab Pastetchen, Schinkenspießchen, Fleischbällchen und sonstige leckere Kleinteilchen und natürlich auch das Nationalgetränk in allen möglichen und unmöglichen Mischungen. Flaschenweise! Zur Selbstbedienung. Ich blieb wohlweislich beim Bier und das war auch gut so.