Inselteil Basse Terre
Spruch des Tages: Wäre ich ein Trüffelschwein, fühlte ich mich hier daheim.
Und zwar im knöcheltiefen lehmigem Matsch. Heute stand ein Ausflug in den Regenwald am Soufrier-Vulkan auf der Inselhälfte Basse Terre auf dem Programm. Mit den Wägelchen fuhren wir rüber auf die andere Inselhälfte. Plan: Die „facile“ Wanderung zum dritten Wasserfall. Der Wasserfall ziert auch den Inselprospekt.
Mit dem Auto ging es hoch auf 800 Meter Höhe zum Parkplatz. Dar Weg war gut auszumachen, zuerst mit Wackersteinen ausgelegt, dann immer lehmiger. Streckenweise mit Holzplanken belegt, streckenweise nur knöcheltiefer Matsch. Regenwald pur. Feucht und glitschig. Auch der Spruch „im Schweiß gebadet“ hat hier seinen Ursprung. In tropischer Hitze läuft der Schweiß vom Kopf über den Nacken den Rücken hinunter, durch die Unterwäsche hindurch direkt in die Socken und Wanderschuhe rein. Nachdem wir eine Stunde unterwegs waren, kamen wir an eine Stelle, der Wasserfall war bereits zu hören, die die Bezeichnung „facile“ (leicht) definitiv nicht verdient hat. Die Strecke zuvor fand ich nun wirklich auch nicht so leicht, da alles rutschig, glitschig und matschig war, aber dieses Teilstück warf echt die Frage auf „Geht´s noch und vor Allem wie?“ Ein Abgrund unterhalb von dem Holzplateau.
Na ja, halt 5 Meter senkrecht. Baumwurzeln, Steine und Matsch und –Gott-sei-Dank- und total eingesaut ein Seil, an dem ich mich halten konnte. Danach gab es wunderbare Holztreppenstufen vollends runter zum Wasserfall. Das Wasser soll oben am Vulkan mit 95 Grad rauskommen und hier am 3. Wasserfall hat es sich schon merklich abgekühlt. Einige unerschrockene Wanderer entledigten sich ihrer Klamotten und nahmen ein Bad im Wasserbecken.
Wir machten Picknick. Auf demselben Weg ging es für uns wieder zurück zum Auto und der Rückweg war einfacher, zwar immer noch glitschig, rutschig und matschig, aber wir wussten was uns erwartet. Nichts mit „facile“ eher „difficile“. Ein Problem mit der Glitschigkeit in Verbindung mit der Schwerkraft und der Erdanziehungskraft hatte ich schließlich auch noch. Ich saß völlig unvorbereitet plötzlich auf meinem Hinterteil im Urwald und kam alleine nicht mehr hoch. Walter war mein „Tarzan“ und hat mich selbstlos aus dem Matsch gezogen. Nur gut, dass ich bereits schlammfarbene Klamotten am Leib hatte. Zurück am Auto wurden Klamotten und Schuhe gewechselt und wir fuhren runter nach Trois Riviere zum Eisessen. Mit Eisessen am Nachmittag hat man es hier nicht so, wir werden immer doof anschaut, wenn wir gegen 16 Uhr am Mittag nur ein Dessert bestellen.
Unsere weitere Rundfahrt brachte uns in die rush hours der Hauptstadt Basse Terre (muss man nicht gesehen haben) und anschließend zum Sonnenuntergang zum Reserve Jaques-Yves Cousteau. Anschließend war es wieder schlagartig pottendunkel und so wir fuhren über die Traverse zurück zum Schiff.