Sonntag, 15.02.2015
Karnevalsumzug in Point a Pitre. Am schwarzen Brett in der Marina hängt ein Zeitungsausschnitt, dass der große Umzug um 12:30 Uhr beginnt. Fasching ist hier wie ein Feiertag, keine Busse und erst recht keine Taxen fahren. Wozu hat der Mensch zwei gesunde Beine bekommen? Wir gehen zu Fuß durch die unangenehme Vorstadt, werden jedoch wie bereits Tage zuvor nur von freundlichen Gesichtern gegrüßt. Trotzdem laufen wir schnellen Schrittes weiter ins Zentrum. Die Straße, auf der der Umzug durchzieht ist leicht zu finden. Die Einwohner von Point a Pitre haben mit Sack und Pack bereits um 12 Uhr Stellung bezogen. Klapptische, Klappstühle und Kühlboxen sind am Straßenrand platziert. Wir sind pünktlich an Ort und Stelle und suchen uns ein Schattenplätzen zwischen den Einheimischen. Gegen 13 Uhr kommt die Polizei durchgefahren und begutachtet die Lage – wohl alles in Ordnung. Die Großfamilien richten ihr Mittagessen her, was noch fehlt wird kurzerhand bei Kentucky Fried Chicken besorgt. Wir stehen mit unserer Literflasche Wasser ziemlich doof in der Gegend. Gegen 14 Uhr kommt ein niegelnagelneuer Audi Cabrio von der KFC Konkurrenz Mc mit der Faschingsprinzessin durchgefahren. Unser Wasservorrat geht zu Ende, es hat gefühlte 40 Grad. Gegen 15 Uhr kommen die ersten Amateurgruppen an. Nicht sehr spektakulär ziehen durchgeknallte Halbstarke peitschenknallend durch die Straße, gefolgt von einer Gruppe mit Trommeln und einigen recht ansehnlichen Mädels, auch unansehnliche sind dabei. Mir reicht es, ich brauch jetzt einen Kaffee. Ganz schlecht heute. Es wird ein Heineken. Zwischenzeitlich ist es 16 Uhr und der eigentliche Umzug fängt jetzt an. Keine Ahnung, ob es hier auch Sambaschulen gibt, aber es sieht so aus.
Mit sehr aufwändigen Kostümen und einstudierten Tanzformationen begeistern uns nun die eher traditionell geprägten Gruppen. Hier ist Rhythmus und Ästhetik und nicht Knallerei und Aggressivität gefragt. Irgendwann kann ich nicht mehr stehen und wir bewegen uns in Richtung Marina zurück. Zu Essen bekommen wir nichts mehr, hat alles zu. Klar, ist ja hoher Feiertag. Gut, dass es auf der Sunrise noch genügend Proviant aus Europa gibt.