Sonntag, 22.02.2015
Der Wecker klingelt um 8 Uhr. Wir drehen uns nochmals um, weil es regnet. Gut so. Es gibt hier nämlich kein Süßwasser um das Schiff zu entsalzen und auch kein Wasser um den Wassertank aufzufüllen. Es ist Sonntag und es gibt keine Frühstückseier. Es gibt katschiges Weißbrot aus der historischen Bäckerei von Nelson’s Dockyard. Es ist mir völlig unverständlich, wie die Engländer es schaffen, mit Mehl, Hefe und Wasser so ein miserables Ergebnis zu erzielen. Die Franzosen schaffen es, mit den selben Zutaten einvorzügliches Baguette zu backen. Gegen Mittag sind wir soweit, dass wir losfahren können. Unser Ziel heute ist Jolly Harbour. Wir wollen uns den Hafen landseitig anschauen und einen Liegeplatz für nächste Woche reservieren. Die Strecke nach Jolly Harbour führt über die Old Road, die Fig Tree Road, durch ehemalige, nun verwahrloste Bananenplantagen. Wir kommen an karibischen Traumstränden vorbei.
Die schönsten Strände sind von Touristenressorts vereinnahmt.
Jolly Harbour gefällt uns gut. Nicht abgehoben, aber auch nicht runtergekommen. Wir reservieren einen Platz ab Mittwoch.
Zurück in English Harbour. Sonntagabends ist hier in English Harbour, genauer gesagt auf Shirley Heights, immer Live Musik und Bbq. Die Massen bewegen sind mittels Taxi oder Mietwagen den Hügel rauf, wir auch. Die Steelband ist der Hammer! Ein Rhythmus, der in Mark und Bein fährt. Peinlich die aufgedunsen Amis und Weißbrot-Engländer, die sich unrhytmisch zur Musik bewegen. Im Anschluss an die Steelband kommt eine Reaggieband, deren Sänger aber so schwach auf der Brust ist, dass sich Bob Marley im Grab umdrehen würde. Wir verlassen das Openairfestival und ziehen uns auf unsere Sunrise zurück.