Good bye Antigua

Antigua – St. Kitts 55 Seemeilen
Um 8 Uhr öffnete das Marinaoffice in Jolly Harbour. Bis 8:20 Uhr hat es gedauert bis der Computer im Office willens und bereit war, die Rechnung zu erstellen. Gut, dass wir bereits am Freitagnachmittag beim Zoll und der Immigration ausklariert hatten, sonst wären wir noch viel später weg gekommen. Die Rechnung der Jolly Harbour Marina bestand aus drei Einzelrechnungen, Liegegebühren, Stromrechnung und die Wasserrechnung. Strom und Wasser werden beim Anlegen und vor dem Ablegen vom Dockmaster an den Zähleruhren abgelesen. Walter hatte von beiden Zählern ein Foto gemacht. Wasser 24745 Einheiten beim Anlegen und 24856 beim Ablegen. Berechnet haben sie uns 1111 Einheiten, was ich sofort angezweifelt hatte. Weil die Tausenderstelle gerade am Umklappen war und weder die Vier noch die Fünf gut zu sehen war – so leider auch auf den Beweisfotos, bestanden die Damen auf den 25856 und auf der Berechnung der 1111 Einheiten. Was ich auch letztendlich zahlen musste. Nur dass die Einheiten nicht Liter, sondern Gallonen sind und wir dann in den 10 Tagen fast 5000 Liter verbraucht hätten. Absolut unmöglich – wir haben unsere Wassertanks gefüllt und sonst nichts. Kein Schiff abgespritzt und auch keine sonstigen Wasserspiele gemacht. Ich bin der Meinung, dass wir nur 111 Einheiten hätten bezahlen müssen. Nachdem wir beschlossen hatten, dass Terz machen zu keinem Ergebnis führen würde, haben wir uns von unseren Nachbarn, Antje und Ingo, verabschiedet und sind los. Irgendwann, wir waren schon unter Segel unterwegs, hatte Walter auf dem UKW-Kanal 16 einen Funkspruch gehört. Da hatte jemand Sunrise gerufen. Ich hatte nichts verstanden und gemeint, wenn die uns meinen, rufen die uns wieder. Es war kein weiterer Funkspruch zu hören und Walter hat mich dann solange genötigt, bis ich zur Funke gegangen bin und nachgefragt habe, ob die Sunrise gerufen wurde. In der Tat, die Dame vom Marinaoffice war dran und teilte mir mit, dass die Wasserrechnung nicht stimmen würde (meine Rede) und ich sollte zum Office kommen und die Gutschrift holen. Ganz schlechter Zeitpunkt. Wenn wir umgedreht wären, hätten wir es nicht mehr bei Tageslicht nach St. Kitts geschafft. Wir einigten uns, dass ich die Gutschrift über meine Kreditkarte erhalten sollte – warten wir es ab. Vielleicht wird ja alles gut.
Die 55 Meilen bis St. Kitts konnten wir komplett unter Segel zurücklegen. Noch nicht mal in Lee von Nevis ließ der Wind nach, es war zwar sehr böig, aber erfreulicherweise drehte der Wind mit und schob uns in Richtung St. Kitts. Wirklich beim letzten Tageslicht um 18 Uhr fuhren wir in die Port Zante Marina und um 18:15 Uhr lag die Sunrise sicher an zwei Dalben festgemacht im ruhigen Hafenwasser. Im Ankerfeld links von der Marina lagen nur zwei Schiffe, die sehr hin und her rollten. In der Marina zu liegen, bedeutet auch ordentlich Ein- und Ausklarieren. Der Dockmaster schickte mich umgehend ins Office, weil die Leute Feierabend machen wollten. Den Zoll habe ich noch verwischt, aber nicht die Immigration. Dort kann ich erst am Montag einklarieren. Somit hat sich unser ursprünglicher Plan, vor Anker zu gehen, die Nationale und die „Q“ Flagge zu setzen und am nächsten Morgen unklariert wieder in Richtung St. Barth zu gehen, überholt. Wir bleiben b.a.w. auf St. Kitts.