St. Kitts_1

Sonntag auf St. Kitts
Entgegen der Beschreibung im Hafenhandbuch (Barthelmes) gibt es in der Port Zante Marina Toiletten und Duschen. Die Damenabteilung ist soweit in Ordnung, ich hab schon üblere gehabt und zwar auf dem europäischen Festland. Walter fand seine Abteilung ekelig. Geduscht wird natürlich mit dem Wasser, wie es aus der Kaltwasserleitung kommt – also leicht temperiert, oder in Walters Ausdrucksweise „arschkalt“. So erfrischt haben wir uns auf den Weg gemacht, die Hauptstadt Basseterre zu erkunden.

Port Zante in Basseterre auf St. Kitts

Port Zante in Basseterre auf St. Kitts

Der Weg ins Zentrum führt direkt am Anleger der Kreuzfahrtschiffe vorbei und unweigerlich in die Duty Free Shopping Meile. Kannten wir ja bereits aus St. John’s auf Antigua. Nur mit dem Unterschied, dass wir uns hier auf einem völlig verlassenen Areal bewegten. Ich sagte zu Walter, rüttel doch mal an den Fassaden, ich glaube wir sind zwischen irgendwelchen Filmkulissen gelandet. Die Mauern, Holzfassaden und Rollläden aber waren echt. Doch nicht im/beim Film. Schade, wäre doch mal eine willkommene Abwechslung.

Filmkulisse oder Shopping Mall?

Filmkulisse oder Shopping Mall?

Des Rätsels Lösung: Die Shopping Meile darf nur öffnen, wenn tatsächlich ein Kreuzfahrer angelegt hat. Weiter ging es ins Stadtzentrum, zum „Circus“, einem kleinen Kreisverkehr, dem Picadilly Circus von London im Kleinformat.

Circus im Zentrum von Basseterre auf St. Kitts

Circus im Zentrum von Basseterre auf St. Kitts

Weiter zum Independence Place, zur Kathedrale und zur alten anglikanischen Kirche. Außer einem asiatischen Paar waren wir wohl die einzigen Gäste, die sich in Basseterre verlaufen hatten. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Sammelsurium-Laden vorbei, der angefangen vom Henkel trocken Piccolo bis zum Klopapier alles zu bieten hatte. Unseren Bestand an Trinkgläsern konnten wir hier auffüllen. Beim Segeln hatten wir kein einziges zerschossen, alle fünf sind beim Spülen und beim Stapeln im Abtropfgitter drauf gegangen, womit bewiesen wäre, dass Spülen gefährlicher ist als Segeln (Aussage nur für die Glaswaren gültig). Auch der Asia-Supermarkt hatte geöffnet, hier konnten wir noch einige Kleinigkeiten nachkaufen. Wir gingen zurück zum Schiff um unsere Schätze zu verstauen. Im Hafen haben wir mitbekommen, wie ein junges Paar mit einem Taxifahrer im Gespräch war, diesen aber wieder wegschickte. Kurze Zeit später kamen wir ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Beiden eine Inselrundfahrt machen wollten. Das nächste Taxi kam und wir wurden uns schnell einig. Der Preis war 90 US $ für 4 Personen. Und so kamen wir in den Genuss einer individuellen Inselrundfahrt. Zuerst eine Stadtrundfahrt durch Basseterre, zu den Sehenswürdigkeiten, die wir bereits zu Fuß erkundet hatten, dann weiter auf der Straße entlang der Ostküste, Nordküste und an der Atlantikküste zurück. Der Taxifahrer war ein hervorragender Reiseführer, sehr gebildet. Dreisprachig: Englisch, Französisch und Spanisch. An wichtigen und interessanten Wegpunkten machte er Halt, ließ uns aussteigen und erklärte uns die historischen Hintergründe. Wir hielten am Romney Manor, in Old Town, bei den Wingfield Petroglyphen, Brimstone Hill Fortress, Sandy Point Town, Dieppe Bay und bei den Black Rocks. Es waren drei sehr informative Stunden.

Romney Manor, botanischer Garten  und Caribelle Batik

Romney Manor, botanischer Garten und Caribelle Batik