Wir sind mit dem Motorroller kreuz und quer über die Insel gefahren. Die Insel hat nur rund 40 Straßenkilometer und irgendwann landet man immer wieder in Gustavia. Baie de St. Jean an der Nordküste der Insel war die erste Traumbucht, in der wir einen kurzen Fotostopp machten. Hier entstand in den 60iger Jahren das erste First-Class-Hotel der Insel, das Eden Rock. Nächster Halt war in Lorient mit der alten Kirche und einem Friedhof mit alten schwedischen Grabstätten. Die Straße verläuft im Halbkreis um das nordöstliche Inselende und endet wieder in Lorient. Im nordöstlichen Teil der Insel befinden sich wunderschöne Buchten, die durch Riffe geschützt sind, für Yachten eine absolute Tabuzone. Teilweise ist die Ansteuerung sogar verboten. Unser nächster Halt war dann oberhalb der Anse de Colombier, einer beliebten Bucht im Nordwesten der Insel, die nur von See aus zu erreichen ist. Wir nahmen den 20minütigen Fußmarsch in Kauf und bestaunten die Megayachten, die dort tagsüber vor Anker gingen. Das Schiffspersonal musste mit dem Beiboot auf den Strand fahren, damit die Herrschaften bequem aussteigen konnten. Die nächsten Beibootfuhren brachten Deckchairs, Sonnenschirme, Strandtücher, Kühlboxen, Taucherflossen und sonstige Utensilien an den Strand. Na ja, wie schon gestern geschrieben, Refugium der Reichen und Schönen. Wir stiegen in der Mittagshitze die 20 Minuten wieder den Berg hoch und fuhren mit unserem Motorroller wieder in Richtung Nordküste mit dem Ziel eine Strandbar zu finden. Café au lait oder Pastis? Eine einfache Strandbar – Fehlanzeige, aber mittlerweile sind wir so abgebrüht, dass wir in die Nobelresorts rein gehen und fragen, ob sie ein auch für Nichtressortgäste offenes Café oder eine Strandbar haben. Und weil die ja nur unser Bestes wollen, nämlich unser Geld, kommen wir auch immer rein. So landeten wir dieses Mal im Fünf-Sterne-Ressort „Cheval blanc“. Alles auf echtem Fünfsterneniveau und wir, mit unseren Freizeitklamotten, dem Motorradhelm unterm Arm und den Rucksack auf dem Rücken, mittendrin. Aber wir sind nun in dem Alter, in dem uns nichts mehr peinlich ist. Wir haben einen superschönen Platz in der Strandlounge erhalten und weil es so unbeschreiblich war, haben wir uns jeder einen Pastis (wie in St. Tropez) bestellt und den Nachmittag genossen. Es wurde, und wird es auch bleiben, der teuerste Pastis unseres Lebens! Pro Glas 12,00 Euro (im Dutyfree-Shop in Gustavia kostet die Literflasche Pastis 7,50 Euro). So viel zum Preisniveau auf St. Barth – fürstlich, oder? Vor der Rückgabe des Motorrollers musste der Tank noch gefüllt werden. Eine Tankstelle gibt es nur am Flugplatz und hier geht die Zapfanlage nur mit Kreditkarte. So war ich gezwungen gigantische 1,51 Euro mit Kreditkarte zu zahlen. Unglaublich aber wahr. Auch Taxis sind hier nicht einfach Taxis, nein es muss schon ein Porsche Cayenne sein! Viele Grüße in die Heimat Stuttgart Zuffenhausen.