Wir mussten noch einklarieren und deshalb ging es zu früher Stunde in die Capitanerie von Port Gustavia. Zuvor jedoch holten wir unseren Anker auf und verlegten die Sunrise an einen anderen Ankerplatz auf 7 Meter Wassertiefe. Das zusammengefaltete Dinghi mussten wir auch noch aus dem Vorschiff wuchten, die Bodenbretter einbauen und aufpumpen. Der stressigste Moment ist der, wenn der schwere Außenbordmotor von der Schiffsreling weggeschraubt und ins schwankende und hüpfende Dinghi gewuchtet werden muss. Nach einigen nicht druckreifen Schimpfwörtern war auch diese Hürde genommen. Der Außenbordmotor sprang zum Glück gleich an. Frühstück fiel aus, wir hatten keinen Vorrat an englischem Katschbrot gekauft und freuten uns auf knuspriges Baguette und Croissants. Das Einklarieren hier funktioniert völlig problemlos. Einfach in der Capitanerie an den Computer gehen, zwei Seiten ausfüllen, ausdrucken, zahlen, fertig. Keine Rennerei zur Port Authority, keine Costumsoffice und auch nicht zur Immigration – ja, wir sind nämlich wieder in der EU, in Frankreich! Für den rolligen Ankerplatz auf der Rede mussten wir einen kleinen Betrag bezahlen. Kein Grund zum Aufregen, ist hier halt so, auf dieser Insel, dem Refugium der Reichen und Schönen. St. Tropez in der Karibik, exorbitant hohe Preise sorgen dafür, dass die Haute-Volée unter sich bleibt.
Ein kleines Frühstück mit Milchkaffee und Croissant gab es anschließend, erst die Pflicht und dann das Vergnügen. Mit uns im Café saß Dirk von der Roxy. Marjolein war beim Shopping. Gustavia ist Freihafen und hier ist alles zollfrei. Nach einem herzlichen Hallo verabschiedeten wir uns von Dirk, um den Mopedverleiher aufzusuchen. Auf dem Rückweg konnten wir Marjolein noch kurz begrüßen und umarmen. Wir treffen uns auf St. Maarten wieder. Zu Fuß erkundeten wir noch die nette, aufgeräumte Kleinstadt Gustavia. Am frühen Nachmittag kehrten wir bereits wieder auf unseren rolligen Ankerplatz zurück. Am Sonntag werden wir die Insel mit dem Motorroller erkunden.