Wir haben den rolligen Ankerplatz in St. Barth am frühen Morgen verlassen um nach St. Maarten/St. Martin zu segeln. St. Maarten ist niederländisch und St. Martin ist französisch, es ist eine Insel, beide Inselteile sind Teil der EU. Sehr angenehm für uns in Bezug auf die Einreise- und Zollbestimmungen. Seit vielen Wochen haben wir seit heute wieder eine Schwachwindphase, unter 4 Bft. Wir rollten unsere Genua voll aus und der Motor lief mit niedriger Drehzahl mit. Unser im Jahr 2014 gekauftes Hafenhandbuch ist leider nicht mehr so ganz auf dem Laufenden (Ausgabe 2007 – beim Kauf gepennt), sodass wir uns unsicher waren, wie wir auf der niederländischen Seite in die Simpson Bay Lagoon reinkommen. Seeseitig ist eine Brücke, die für die Durchfahrt geöffnet wird. Unser Handbuch scheibt, dass man seeseitig vor Anker geht, mit dem Dinghy (ist gerade ganz schlecht, weil platt im Dinghysack verpackt und im Vorschiff ruhend) zum Zoll und zur Brücke fährt, die Brückendurchfahrt bezahlt und dann mit der nächsten Brückenöffnung in die Lagoon rein darf. So viel Ungeklärtes und deshalb fiel der Entschluss nicht nach Holland, sondern kurzerhand nach Frankreich, in die Marigot Bay, zu segeln. Hier in der Fort Louis Marina waren Liegeplätze frei und wir wollten mal wieder in Ruhe durchschlafen, keinen Ankeralarm aktivieren, keine Ankerwache durch die Nacht, Wasser tanken und zu Fuß an Land gehen. (Nach drei Tagen am Anker, ein Witz – aber wir sind verwöhnt, muss ich leider zugeben). Es ist ruhig wie im Ententeich und es gibt herrlich knuspriges Baguette und frischen Schinken und Obst und Gemüse und Käse und Wein… wie in Frankreich eben. Viele denken, dann wären sie doch in Europa geblieben, wenn alles so sein soll wie zu Hause. Nein, soll es eben nicht, aber wenn es hier so ist, darf man/frau es durchaus auch genießen.