Wir hassen ungebetene Besucher. Abgrundtief. Kakerlaken sind harmlos gegenüber den üblen Gestalten, die schwimmend zu den ankernden Schiffen kommen und versuchen einzubrechen. Dies ist uns in der Nacht vom 01.05. auf den 02.05.2015 passiert. Gegen 4:30 in der Früh sind Walter und ich gleichzeitig wach geworden. Es lief jemand über das Deck. Der Niedergang war verschlossen, auf der Vorschiffsluke lag das Dinghi und die Luke über dem Salon war geschlossen. Die Luke über unserem Bett jedoch nicht. In den beiden Nasszellen waren ebenfalls die kleinen Seitenfenster offen – aber die sind so schmal, dass hier gerade mal ein Arm durchpasst. Die erste Reaktion: Schock und dann schnell und leise die Luke überm Bett geschlossen. Anschließend im dunklen Salon die Funke angemacht und die Decksbeleuchtung. Dann war dem Spuk ein Ende gesetzt. Der Einbrecher hat von uns abgelassen und ist verschwunden. Nach einiger Zeit, nachdem es wirklich mucksmäuschenstill war, hat sich Walter mit der Taschenlampe hinausgewagt und hat „Entwarnung“ gegeben. Hinter uns lag ein Katamaran, der ebenfalls hell beleuchtet war. Wir vermuten, dass er das erste Opfer und ebenfalls aufgewacht war. Er hat vermutlich die Polizei verständigt, weil auf der Mole erschien ein Auto und dieses hat mit den Scheinwerfern in Richtung Ankerfeld geleuchtet. Ein Dinghi wurde losgeschickt um die Boote abzufahren. Wir wussten nicht, ob Feind oder Freund und deshalb haben wir uns ins Schiffsinnere verkrochen und eingeschlossen. Bei Tageslicht sind wir los, der Katamaran war ebenfalls schon weg, und sind nach Union Island gesegelt.