Nahverkehr auf Grenada
Von Barbados, wo wir 2008 einige Tage verbrachten, kennen wir die Minibusse, die man eher hört als sieht, weil sie immer mit einer überdimensionalen Stereoanlage ausgestattet sind. Hier in Grenada funktioniert der öffentliche Nahverkehr ausschließlich mit diesen Minibussen, allerdings etwas anders wie auf Barbados.
Es gibt feste Buslinien die z. B. zwischen St. George und dem Flughafen verkehren. Diese sind nummeriert und man kann erkennen, wohin der Minibus fährt :Na ja, sofern man weiß, in welcher Himmelsrichtung man sich bewegt. Es gibt Bushaltestellen, diese sind jedoch völlig unerheblich da die Minibusse eigentlich überall halten. Will ein Fahrgast nicht direkt auf der Busroute aussteigen und der Fahrer hat ein gutes Herz, kann es auch vorkommen ,dass man eine Ehrenrunde durch ein x-beliebiges Wohngebiet dreht, in dem dann ein Fahrgast irgendwo aussteigt. Anders herum werden während der Fahrt Fußgänger darauf hingewiesen das Laufen nicht erwünscht ist und ein weiterer Fahrgast zur Umsatzsteigerung von Nöten ist. So steigen ständig und überall Leute ein und aus und der Fahrer fährt auch mal kurz wo anders hin, ohne jedoch die Grobrichtung zu verlassen. Immer sind ein Fahrer und ein, sagen wir mal Kondukteur, an Bord. Der Fahrer fährt natürlich, dies jedoch in atemberaubender Geschwindigkeit, mal rückwärts gegen den Verkehr, weil der neue Fahrgast zu spät erkannt wurde und nun dem Bus hinterher springen müsste, mal auf der dritten Spur , die es aber gar nicht gibt, aber immer unter Gebrauch der Hupe, die mal als Warnung mal als Verständigung dient.
Der Kondukteur muss immer aufpassen, wo ein Fußgänger sich in die gleiche Richtung bewegt wie der Minibus und diesen dann so lange aus dem Fenster bequaschten bis der Fußgänger endlich begreift, dass er nun zuzusteigen hat. Der Kondukteur kassiert und managt, wer, wann und wo ein und aussteigt. Man kann also von einem kontrolliertem Chaos sprechen, dass aber erstaunlicherweise hervorragend funktioniert. Es sind so viele Minibusse unterwegs, dass man zur Primezeit an den „ Haltestellen“ nicht warten muss. Im Gegenteil! Als Fahrgast kann man sich der vielfältigen Angeboten gar nicht erwehren. Man muss höllisch aufpassen nicht in einen falschen Bus einzusteigen, nur weil der Kondukteur nicht begriffen hat, in welcher Richtung man unterwegs ist
Das alles funktioniert auch noch zu einem akzeptablen Preis. Eine Fahrt kostet p.P 2.50 EcDollar. Was für ein Spaß!!!