Trinidad_4

Tagesausflug mit Jesse James

Kolibri

Kolibri

Jesse James ist der Freund der Yachties und er verdient gut damit. Wie sein richtiger Name ist, weiß nur seine Familie. Wir buchten eine Tagestour mit ihm. Es waren nur noch zwei weitere Mitfahrer, sodass der Preis pro Person recht heftig war. Wenn ich das System richtig verstanden habe, kostet die Tour pauschal einen Betrag X und je mehr Personen dabei sind, desto billiger wird es pro Nase. Egal. Unser erster Stopp war im Asa Wright Nature Center. Einer ehemaligen Kaffee-, Kakao und Zitrusfrucht-Plantage. Nach dem Tod des Eigentümers brachte die Witwe die Plantage in die Stiftung Asa Wright Nature Center ein. Vogel- und Wildschützer machen Führungen durch den Regenwald.

Asa Wright Nature Center - gelebter Naturkundeunterricht

Asa Wright Nature Center – gelebter Naturkundeunterricht

Sehr seltene Vögel, auch endemische Arten wie der Bellbird leben hier.Es gibt auch giftige Schlagen und deshalb ist es gut, einen einheimischen Führer dabei zu haben und auf den gekennzeichneten Wegen zu bleiben.

Landkrabbe

Landkrabbe

Wir sahen hunderte Kolibris, Honeycreepers und Woodpeckers. Auch den witzigen kleinen Michael-Jackson-Vogel, den Red Cap Mannakin, der auf einem Ast den Moonwalk vollführte. Vielleicht hat ja Michael-Jackson den Moonwalk von diesen Vögelchen abgekupfert.
Siehe youtube Video https://www.youtube.com/watch?v=eI_quJRRGxk
Auf dem Gelände laufen Agutis, große langbeinige Meerschweinchen, frei herum. Die Mitarbeiter locken die Tiere mit ausgelegten frischen Früchten und Zuckerwasser in künstlichen Blüten (für die Vögel) an.

Purple yellow leg mannaki

Purple yellow leg mannaki

Im Anschluss an die Führung durch den Regenwald gab es ein Mittagessen im alten Plantagenhaus und unsere beiden Mitreisenden verließen uns. Sie hatten eine Übernachtung mit Nachtwanderung zu den Höhlen mit den seltenen Eulen und Fledermäusen gebucht. Wenn wir das vorher gewusst hätten… Wir haben nach wie vor einige Probleme die Einheimischen zu verstehen. In Trinidad ist zwar Englisch die Landessprache, aber dieses Englisch hat mit unserem Schulenglisch nichts gemein. Wenn die Leute sich bemühen, sind sie zu verstehen, aber wenn sie normal reden haben wir keine Chance.
Jesse James holte uns nach dem Mittagessen wieder ab und die Tour sollte eigentlich weiter zu den Caroni Swamps gehen. Die hatten wir ja schon gesehen und deshalb bat ich ihn, alternativ mit uns zu dem Pitch Lakes, den natürlichen Asphaltseen, zu fahren. Das war ihm zu weit im Süden und er bot uns an, mit uns zum Fort George und zu den „Magnificent Seven“ den Villen und Palästen ehemaliger Plantagenbesitzer in Port of Spain zu fahren. Gesagt, getan. Fort George liegt hoch über Port of Spain und man hat einen gigantischen Ausblick über den Golf von Paria bis rüber nach Venezuela. Genau südlich von Trinidad, an der Nordküste von Venezuela mündet der Orinoko in den Golf von Paria und bringt jede Menge Schlick und Erdreich ein. Auch deshalb (und durch die Umweltverschmutzung) ist das Wasser hier so trüb. Fort Georges wurde 1805 zur Verteidigung der Stadt gebaut, aber irgendwie haben sich die Jungs verrechnet. Selbst die größten Kanonen schafften es nicht, die Kanonenkugeln weit genug hinauszuschießen. Die Kugeln flogen hinaus und dann irgendwann senkrecht vom Himmel runter, ins eigentlich zu schützende Stadtgebiet hinein. Dumm gelaufen. Später wurde Fort Georges ein Leuchthaus und war bis 1964 in Betrieb. In Port of Spain fuhren wir mit Jesse an den Magnificent Seven Gebäuden vorbei. Besichtigen kann man sie nur von der Straße aus. Leider. Das Stollmeyer Castle sieht in der Tat wie ein schottisches Schloss aus. Ebenso das Knowsley Building, mit eher viktorianischem Touch. Port of Spain hat Bezirke, die Touristen tunlichst meiden sollten. Die Empfehlung lautet, nur bis zur Henry Street, eventuell tagsüber, ohne Wertsachen und viel Bargeld noch bis zur Charlotte Street. Charlotte Street ist Chinatown mit vielen Frucht-, Gemüse und Fischständen, Imbissbuden und Billigwaren. Bislang waren wir nur geschützt im Taxi durch Port of Spain gefahren. Auf die spaßigen Minibusfahrten haben wir bislang verzichtet. Die vielen Bars an der Einfallstraße nach Port of Spain sind vergittert. Direkt an der Ausschanktheke geht das massive Metallgitter bis hoch zur Decke, der Barkeeper samt seinen Flaschen steht dahinter und reicht die Getränke durch die Gitterstäbe heraus. Echt krass.