Trinidad_18

Zwei gute Nachrichten und eine kreuzschlechte. Der Segelmacher Superb hat gute Arbeit geleistet. Das Bimini ist sehr gut verarbeitet und hier passt auch das Preis-Leistungsverhältnis. Der Metallbauer hat endlich das letzte Drittel seines Auftrages erledigt und den „Galgen“ für das Heraufheben und Herablassen des Außenborders für das Dinghy montiert. Er hat sich an den Kostenvoranschlag gehalten, die Ausführung der Arbeiten war in Ordnung, war ja auch nicht sehr anspruchsvoll. Die Aufträge hatten wir in der 22. Kalenderwoche vergeben und nun haben wir die 27. Kalenderwoche – alles dauert endlos lange. Dies waren die zwei guten Nachrichten. Die schlechte Nachricht betrifft den Auftrag „Motorinspektion, Wellenlager und Ruderlager“. Ich könnte heulen vor Zorn. Am Montag um 13 Uhr fing es mit der Motorinspektion an. Tausch des Ölfilters, des Dieselvorfilters, des Dieselfilters und des Impellers. Die zu tauschenden Teile mussten wir selbst stellen. Wie gut, dass Meister Tanno Kruse von der Werft Hooksiel so vorausschauend war und uns mit diesen Ersatzteilen auf die Reise geschickt hatte. Am Dienstag wurden noch die Dieseleinspritzdüsen ausgebaut und zum Reinigen geschickt. Soweit so gut, dieser Part ging ja noch ganz geregelt von Statten. Die ganz harte Nummer am Dienstag war die dilettantische Aktion „Ruder ausbauen“ um die Simmerringe im Ruderlager tauschen zu können.Ich musste vom Schiff runter, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, wie und mit welchen Werkzeugen (letztlich noch mit einem Vorschlaghammer) auf das Ruderlager eingedroschen wurde. Der Key, also der Sicherungssplint, der verhindert, dass der Ruderquadrant durchdreht, war irgendwie verpfuscht. Er ging nicht vor und nicht zurück. Alles wurde versucht, selbst Erhitzen mittels kleinem Flammenwerfer (selbstredend im Schiff). Zum Schluss haben Walter und der Mechanikus abwechseln von links und rechts mit dem Vorschlaghammer auf ein Stemmeisen geschlagen, das sie oben auf den Key aufgesetzt hatten. Der blanke Horror. Die Fräsung für den Key im Ruderschaft ist ganz leicht s-förmig. Ob das so sein muss, wir bezweifeln es! Das Ruder ist jetzt draußen und steckt in einer kleinen Sandkuhle.

Ruder in der Grube

Das Highlight kam am Mittwochnachmittag: Aktion Welle ziehen um das Wellenlager zu tauschen. Der Mechanikus hatte nicht den geringsten Plan, wie die flexible Schraubenwellenkupplung von der Welle zu trennen ist, damit die Welle nach hinten rausgezogen werden kann. Wir mussten googeln und haben über SVB sogar ein mehrsprachiges Manual für ein ähnliches Model gefunden. Erst danach ging es einigermaßen kontrolliert über die Bühne. Aber dann war Feierabend. Im und ums das Schiff sah es aus, wie nie zuvor! Alles angefangen, Motor, Ruder, Welle, nichts fertig.

At Peake´s (12k)

Ich hatte ein beklemmendes Totalschaden-Gefühl. Vor dem Schlafengehen mussten wir beide zur Notfallmedizin greifen (braune Flüssigkeit mit 40 Umdrehungen).