Freilichtspiele in Schwäbisch Hall (www.freilichtspiele-hall.de)
Am Samstagmittag beginnt unser Familienwochenende anlässlich des 80. Geburtstages meiner Mutter. Oma und Opa werden von Fleur und Dirk abgeholt; Peer hat sich ja schon als Taxi bewährt und packt mich und Walter in sein (eigentlich mein) Auto. Ziel ist Schwäbisch Hall. Wir checken im Hotel ein und treffen uns zur Kaffeestunde auf der Hotelterrasse mit Blick auf das Flüsschen Kocher und auf die schöne, historische Altstadt von Schwäbisch Hall. Nach der Kaffeestunde bekommen wir eine Einführung der Krimiautorin Ulrike Schweigert in ihr Stück „Die Tochter des Salzsieders“. Dieser historische Krimi spielt in Schwäbisch Hall vor 500 Jahren. Es geht um unnatürliche Säuglingstodesfälle, ein Knecht wird vergiftet, eine Amme im Kocher ertränkt, die reichen Bürger betrügen bei den Steuerabrechnungen (hat offensichtlich eine jahrhundertelange Tradition), Lügen, Betrug und Verrat. Die Hauptperson, die taffe und blitzgescheite Tochter einer Salzsiederfamilie, vom Bruder unterdrückt und bevormundet, löst am Ende die Kriminalfälle. Bevor wir jedoch dieses gewaltige Schauspiel zu sehen bekommen, gibt es für uns ein Vier-Gänge-Menü vom Feinsten. Nach dem Essen begeben wir uns zu Fuß auf den Schwäbisch Haller Marktplatz vor der Freitreppe der Stadtkirche St. Michael. Die steile Freitreppe mit 54 Stufen ist die Bühne, das Publikum sitzt auf dem Marktplatz. Die Bühne, also die Freitreppe, stellt eine echte Herausforderung für das Ensemble, die Profi-Schauspieler, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, Mitglieder des Großen und Kleinen Siederhof, Chor der Landfrauen und Statisten dar. Teilweise sind bis zu 200 Personen auf der Treppe zu sehen. Unsere „Oldies“ haben den gemeinsamen Theaterabend sehr genossen – wir auch. Die Jugend, begleitet von uns als Mittelalter, ließ den Abend an der Hotelbar bei karibischen Cocktails ausklingen. Mai Tai war der beste – und ohne Nachwehen im Kopf.
Ein offizielles Video gibt es unter https://www.youtube.com/watch?v=-ivC0szkqRU zu sehen.