Wahrheitsgemäß muss „Streich“ durch „Wochenende“ ersetzt werden. Ab Freitag war in Gesamt-Weinstadt der Bär los. Die Nacht der Keller war auf dem Programm. Kenner und Liebhaber guter Weine treffen sich alljährlich am dritten Septemberwochenende in Weinstadt zu einer nächtlichen Entdeckungstour durch historische Gewölbekeller. In allen fünf Weinstädter Stadtteilen sind an diesem Wochenende rund 30 Gewölbekeller – vom kleinsten Keller für 15 Personen bis hin zum größten Holzfasskeller Süddeutschlands – für die Öffentlichkeit geöffnet.
Nicht nur sinnliche Genüsse, sondern auch ein vielfältiges kulturelles Angebot mit Live-Musik und Kunst-Ausstellungen erwarten die Besucher. Wir besuchten am Freitag und Samstag insgesamt nur 4 Keller (bedingt durch die Gelbfieberimpfung waren wir nicht so in Höchstform).
Am Sonntagvormittag stand ein besonderer Leckerbissen auf unserem Programm. Jazzfrühschoppen in Baltmannsweiler-Hohengehren in einer kleinen, aber feinen Scheuer (www.derkleinetermin.de). Die lokale Jazzband September (www.septembergroove.de) spielte auf. Anspruchsvoll die Musik und auch die Verpflegung. Nichts mit Hefeweizen und Weißwurst, sondern Kürbis-Kokos-Süppchen, Pina Colada Süppchen, Bratwurstsalat von der fränkischen Hausmacher-Bratwurst, Wurstsalat, Obazda (Käsecreme) und alles aus Öko-Anbau. Das war Streich Nummer 5.
Am frühen Nachmittag stiegen wir aufs Fahrrad und radelten nach Waiblingen, wo 13. Remstal-Klassik „Die Geschichte des Automobils – live auf Waiblingens Straßen und Plätzen“ stattfand. Tolle historische Fahrzeuge, unter anderem auch Walters erster VW-Käfer Bj. 1966 (also ein baugleicher, nicht Walters) und unser erster gemeinsamer VW-Campingbus T 2 fuhren die Rally mit und wurden einzeln vorgestellt. Natürlich waren überwiegend hochpreisige Autos wie Porsche, Jaguar, Alfa, Mercedes, MG, Cadillacs, Chevrolet und andere Amischlitten am Start. Alle rausgeputzt und gewienert. Das war Aktion Nummer 6.
Anschließend ging es mit dem Fahrrad weiter nach Weinstadt-Strümpfelbach, wo eines der Weingüter wohl noch nicht genug Stress aus der Nacht der Keller hatte und nahtlos in ihr Herbstfest übergegangen war. Uns gelüstete es nach einem Salzkuchen (Hefeteig mit Eier-Sauerrahm-Schnittlauch-Belag) aus dem Holzofen – aber leider war schon alles ausverkauft als wir am frühen Abend dort ankamen. Ein Viertele (für Nichtschwaben: Ein Glas Wein 0,2 l) gab es aber noch. Streich Nummer 7.
Das absolute Highlight des Wochenendes war aber die Ankunft des Babys von Anja und Tobi! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum gesunden Mädele.