Erste Amtshandlung am Morgen auf Nevis: Dinghyaufpumpen, über die Reling werfen und den Außenborder anbringen. Dann Dinghy-Härtetest mit 4 Erwachsenen und gefühlten 5 Beaufort ablandigem Wind. Die Strecke zum Dinghydock vor den Zoll-, Hafen-, und Einwanderungsbehörden ist weit, etwas mehr als eine Meile, also knapp 2 Kilometer. Unsere Gäste wurden vorne auf der Sitzbank platziert und fungierten als Spritzwasserschutz für Walter und mich. Die Platzwahl wurde völlig ohne Hintergedanken so vorgenommen – ehrlich.
Man beachte den Herrn ganz links im Bild. Auch er fuhr in der Unterhose im Dinghy zum Steg und seine Frau hält kein Baguette unter dem Arm, sondern eine Waffe, die in den Zollverschluss muss.
Das Einklarieren ging anfangs recht flott. Zuerst Zollbehörde, nein wir haben weder Waffen noch Alkohol an Bord (2 Paletten Carib-Bier in Dosen zählt nicht als Alkohol – unserer Meinung nach), dann zur Immigration zum Pässe abstempeln, dann zur Hafenbehörde (Gebühr für die Mooring bezahlen) und mit der Quittung zurück zum Zoll. Nur leider hatte der nette Zöllner in der Zwischenzeit Hunger verspürt und sein Office abgeschlossen. So stand ich nun mit meiner Zettelwirtschaft vor der verschlossenen Türe. Warten ist doof und deshalb ging ich in die Ladenpassage um für Fleur ein Paar Flipflops zu kaufen. Ich war nämlich barfuß ins Dinghy gestiegen und hatte meine Schuhe an Bord vergessen. Fleur war so nett, mir ihre Schuhe zu geben, damit ich nicht stillos zu den Behörden musste. Währenddessen hatte ein anderer Zöllner das Office wieder aufgeschlossen, hat mir die Quittung für die Mooringboje abgenommen und an meine Kopie der Einklarierungspapiere getackert – das war die finale Amtshandlung und ich bzw. wir konnten uns nun frei auf Nevis bewegen. Wir liefen durch Charlestown und bekamen gefühlte zehn Angebote mit dem Taxi zu fahren, nein danke. Heute nicht und für morgen haben wir einen Mietwagen reservieren lassen. Wir sind damit einfach unabhängiger. Charlestown hat nicht viel zu bieten, wir gingen an der Strandpromenade entlang und fanden ein nettes Kaffee, das noch seinen Osterschmuck ausstellte. Die Hühner liefen frei im Garten und passten gut zur geschmückten Agave.
Leider gab es kein Wasser (Trinkwasser in Flaschen) zum Cappuchino, es gab nur Bier, Smoothies, Tee und Kaffee. Dann eben zwei Bier, ein Cappuchino und ein Mangosmoothie.