Tag 6 der Tour am Fluss
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
(Erasmus von Rotterdam, 1466 – 1536)
Getreu dem obigen Motto sind wir heute von Niederaula nach Kassel gestrampelt. Etmalrekord mit 99.2 km, wie uns unsere Bikeapp weiß machen will.
Langsam gewöhnen wir uns an unseren neuen Tagesablauf und die damit verbundenen Anstrengungen. Bei den Tagesrouten geht das Wegenetz langsam in Fleisch und Blut über. Wir erkennen immer schneller wo uns die Fahrradwege hinführen wollen und wir haben festgestellt, dass sich Fahrradfahren und Segeln sehr ähnlich sind. Sieht man sich das Wegenetz genauer an, so stellt man immer wieder fest, dass nach einer längeren Geradeausfahrt sehr oft eine 90 Grad Richtungsänderung folgt. Dann wieder eine Geradeausfahrt und die nächste 90 Grad Richtungsänderung in die andere Richtung. Man kreuzt so zu sagen gegen das Ziel auf, geradeso wie beim Amwindsegeln. Erst der Holebug und dann ab zum Anlieger. Die Wellengröße gibt beim Radeln das Auf und Ab wieder. Je größer die Welle desto unangenehmer wird das Ganze, genau wie beim Radeln, je mehr Auf und Ab desto angestrengter wird die Tour. Kommt der Wind von vorne ist es unangenehmer als von hinten/achterlich.
Weit hergeholt? Mag sein, aber eines ist sicher: Tourenradfahrer sind mindestens genauso verrückt wie Segler.