Alles im Fluss_11

Tag 11 der Tour am Fluss
Hannover – Warpe 80 Kilometer plus x
Die Kaltfront war ja schon seit Tagen angekündigt, wir ließen uns jedoch nicht von den Wetterkapriolen aufhalten. Gegen 10 Uhr war es in Hannover trocken, also radelten wir los. Auf dem Radweg entlang der Leine dann rüber zur Weser – so war zumindest der Plan. Bis Garbsen ging es recht gut. In Garbsen aber waren die Radweg-Schilder-Verdreher am Werk. So kam es, dass wir Garbsen spiralförmig einkreisten, durch Wald und Wiesen, Matsch und Schotter. Nach gefühlten drei Stunden und völlig eingesaut (ich habe leider keinen Spritzschutz an den Rädern) erreichten wir endlich das Schild „Garbsen Ortsende“. Und just in diesem Moment ging der erste Regenguss auf uns nieder. Wir suchten Schutz und fanden ihn in der Autobahnraststätte Garbsen Nord an der A 2! Nein, die Schilder-Verdreher-Spaßmacher hatten uns nicht auf die A 2 geschickt, die Landstraße in Richtung Neustadt am Rübenberge führt direkt hinter der Raststätte entlang.

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Die Kassiererin hatte ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut, als ich mit dem Fahrradhelm auf dem Kopf einen Milchkaffee, ein Käsebrötchen und ein Schokolade-Croissant geordert habe. Nachdem die Naturdusche nachgelassen hatte ging es weiter, auf schlechten Regionalradwegen Richtung Neustadt am Rübenberge. Die nächste Gewitterwalze erwischte uns auf halber Strecke und wir fanden Unterschlupf in einer Friedhofskapelle.

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Tag der kuriosen Rastplätze! Angekommen in Neustadt hatten wir die Schnauze voll von den Radwegen und benutzten den Highspeed-Radweg entlang der vierspurigen B 6 nach Nienburg an der Weser. War zwar höllisch laut, aber wir kamen endlich voran. In Nienburg die nächste Gewitter-Zwangspause unter dem Vordach eines Supermarktes. Zum Tagesabschuss dann nach Warpe zum Landgasthof Okelmann zum Abendessen und Übernachten.

Landgasthof Okelmann, Warpe

Landgasthof Okelmann, Warpe

Wir waren so dermaßen verdreckt, dass wir die Schuhe und Socken vor dem Hotel ausgezogen haben, wir hätten eine breite Schlammspur hinterlassen. Walter durfte den hofeigenen Gartenschlauch benutzen um die Räder und die Gepäcktaschen abzuspritzen. Die Regenjacken und die Schuhe wanderten mit unter die Dusche.