Curaçao 2017_4

Einwässern ein feucht-fröhliches Vergnügen!?
Donnerstag morgen klingelt der Wecker um 7 Uhr. Punkt 8 fangen die Werftarbeiter an zu arbeiten. Am Tag zuvor wusste plötzlich niemand mehr, dass wir mit der Sunrise ins Wasser wollen. Alles war vereinbart, nur konnte uns am Montag niemand sagen, ob wir am Donnerstag Vormittag oder Nachmittag ins Wasser können. Als ich dies nun am Mittwoch klären wollte stellte sich heraus, dass sich keiner mehr an unsere Vereinbarung erinnern konnte. Die Sunrise wurde zur Sirius und die Sirius sollte ja am Freitag….. typisches karibisches Chaos eben. So kam es schließlich zur Zusage, Einwässern am Donnerstag, aber wir wissen nicht wann.
Warum nun feucht-fröhliches Vergnügen? Nun, am Donnerstag regnete es fast den ganzen Tag. Regen, das heißt hier es fängt schlagartig an zu regnen, der Wind nimmt zu und dann setzt ein Sturzbach ein, den man mit Bindfäden nur beleidigen würde, es sind wirklich BÄCHE, die da vom Himmel herunterprasseln. Nach einer halben Stunde ist alles wieder vorbei, bis zum nächsten Wolkenbruch der unter Umständen dann nach weiteren 10 Minuten einsetzen kann. So sieht ein Regentag aus und der Donnerstag war ein ganz extremer, denn das Werftgelände wurde zu Teilen überflutet.

Regentag

Was die Fröhlichkeit betrifft so begann der Tag nicht ganz so fröhlich, im Gegenteil. Ein sehr großes Arbeitsboot lag in der Slipbahn und sollte an Land gestellt werden. Jeder wusste, wenn die Arbeiter zuerst das Stahlschiff an Land bringen, ist der Vormittag mit Sicherheit für unsere Einwasserung erledigt. So war es dann auch. Millimeterweise wurde der Stahlkollos aus dem Wasser gezogen, mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und dann millimeterweise zu einem Trockenplatz gefahren. Es verging Stunde um Stunde, dann war plötzlich und ganz unerwartet auch noch Mittagspause. Nach dieser hieß es wieder nur warten, warten und warten. Die ganze Aktion wurde von mehreren „Schaulustigen“ verfolgt und es stellte sich heraus, dass auf das Gelingen dieser Aktion nicht nur wir, sondern VIER weitere Schiffe hofften. Zwei Franzosen, ein Amerikaner und wir, alle wollten ins Wasser. Es wurde 15:00 Uhr und da das Büro um 16:00 Uhr schloss und die Arbeiter um 17:00 Feierabend haben, sahen wir vier Crews keine Chance mehr für einen erfolgreichen Tagesabschluss im Wasser, zumal einer der beiden Franzosen schon seit Mittwoch wartete. Aber dann tat sich etwas, der Stahlkollos war verstaut und eben der am längsten wartende Franzose wurde zu Wasser gebracht, dann die Amerikaner, ein weiterer Franzose und am Ende noch wir mit der Sunrise, selbstredend bei strömenden Regen. Noch etwas Stress bei der Zuteilung der Liegeplätze, denn Bürofrau Melissa hatte den Liegeplatz Nr 9 an uns und an einen der Franzosen vergeben. Melissa befand sich ja bereits im Feierabend und hat von diesem Zwischenfall und dessen internationalen Klärung nichts mitbekommen. Um 18:00 Uhr lagen wir alle klatschnass aber fröhlich an unseren Liegeplätzen im Wasser.

Liegeplatz in der Marina