Port Antonio hat zwei Gesichter. Die schöne Bucht und das für karibische Verhältnisse gepflegte Umfeld um die Marina und im Gegensatz dazu die lärmende, stinkende (viel Verkehr) und wuselige Stadt.
Wir machten heute einen zweiten Anlauf um Geld aus dem ATM (Bankomat) zu ziehen. Heute war ein guter Tag, der Automat spuckte Jamaica-Dollar aus. Eine gewöhnungsbedürftige Währung. Ein Tütchen mit 6 Tomaten kostet 150 JMD, das entspricht ungefähr einem Euro. Da wir nun zahlungsfähig waren nutzten wir die Gelegenheit durch die Hauptstraße, die gleichzeitig Marktplatz und Hauptdurchgangsstraße ist, zu tingeln.
Da Walter viel fotografierte kamen wir nur langsam voran und wurden sogar von den gechillten Jamaikanern geschoben und überholt. Sehr oft wurden wir angesprochen, woher wir kommen, wohin wir gehen und ob uns Jamaika gefällt. Die Menschen, so arm sie teilweise auch sind, sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ein Ladenbesitzer kam sogar auf uns zu und zeigte den Hügel hoch und meinte, das beste Foto von Port Antonio könnten wir machen, wenn wir zum Hospital* hochlaufen würden. Von hier aus kann man die ganze Bucht und die Stadt überblicken. Gesagt, getan. Auf dem Rückweg wurden wir von einer Marktfrau angesprochen die uns darauf hinwies, dass es hier nicht nur gute sondern auch einige böse Jungs gibt und dass wir vorsichtig sein sollen. Es stimmt schon dass auch aggressive Typen rumlaufen, die haben was Falsches geraucht oder eingeworfen. Kurz vor Sonnenuntergang gingen wir zurück in die Marina. Sicher ist sicher.
*Port Antonio Hospital
Da wollten wir so und so hin um für Walters Schwester Fotos zu machen. Ihr Schwager war vor über 30 Jahren für ein Jahr im Hospital beschäftigt und Walters Schwester und ihr Mann verbrachten damals einen verlängerten Urlaub auf Jamaika und Port Antonio. Ich wette es hat sich nicht viel verändert.