Jamaika_6

Blue Mountains, Jamaika

Blue Mountains, Jamaika

Walter hat heute seine eigene Rallye gefahren und gewonnen. Von Port Antonio nach Buff Bay und von da aus über die B 1 (keine Straße, eher eine Offroad-Piste) in die Blue Mountains rein, runter nach Kingston und über die A 3 zurück über Annotto Bay, Buff Bay nach Port Antonio. Fahrzeit insgesamt 7 Stunden. Unser eigentliches Ziel war das Old Tavern Coffee Estate der Familie Twyman in den Blue Mountains. Harte Arbeit für Fahrer und Auto dort hin zu gelangen. Oftmals ist die B 1 aufgrund von Erdrutschen oder sintflutartigen Regenfällen gesperrt, heute hatten wir Glück. Unterwegs wurden wir fast erschlagen von der Schönheit der Natur. Grüne Wildnis, Bachläufe, Wasserfälle, tiefe Schluchten u.v.m.

Blue Mountains

Blue Mountains

Blue Mountains

Wir benötigen zwar 2 1/2 Stunden bis nach Section und mussten nur ein einziges Mal nach dem Weg fragen um die Kaffeeplantage zu finden. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und mit handgepflücktem, handverlesenem und vor Ort geröstetem Kaffee bewirtet. Köstlich mundend und darüber hinaus kostenlos. Die Kaffeerösterei sieht eher nach einem Gartenhäuschen aus, als nach einem Betrieb der seinen Kaffee weltweit verschickt. 227 Gramm für 27 US-Dollar. Wer mehr über die Old Tavern Coffee Estate wissen möchte, das www weiß mehr. Im Anschluss an die Kaffeeverkostung durften wir uns frei im Gelände der Plantage bewegen. Es ist beileibe nicht so, dass die Kaffeesträucher in Reih und Glied stehen, nein sie sind wild im bergigen und von Schluchten durchzogenen Gelände verteilt. Ein Wahnsinnsaufwand die reifen Bohnen einzeln abzupflücken und zum Gartenhäuschen zu schaffen. Dort werden sie von Hand verlesen, sortiert und geröstet.

Kaffeebohnen

Kaffeebohnen

Old Tavern Coffee Estate

Old Tavern Coffee Estate

Wir nahmen noch ein Päckchen vom medium gerösteten Kaffe mit, ließen uns den Weg in Richtung Kingston erklären und fuhren weiter. Nach wenigen Kilometern hatten wir die „Passhöhe“ überwunden und von da an ging es auf der Südseite der Blue Mountains bergab. Einen weiteren Stopp mussten wir noch im GAP-Café, hoch in den Bergen über Kingston, mit herrlichem Ausblick über die Stadt einlegen. Eine weitere Portion Blue Mountain Kaffee war fällig. Leider war es sehr neblig und kalt und wir konnten Kingston mehr erahnen als sehen und haben zum ersten Mal in der Karibik richtig heftig gefroren. Unten in Kingston angekommen hatten wir alle Mühe uns im Verkehrschaos zurecht zu finden. Die vierspurige Einfallstraße war komplett dicht. Zwischen der Autolawine irrten fliegende Händler, Autoscheibenputzer, Fußgänger, Fahrradfahrer entgegen der Verkehrsrichtung fahrend und völlig losgelöste Motorradpiloten umher. Und wir mittendrin ohne Navi und detaillierte Straßenkarte. Zweimal fragen und dabei in einer Tankstelle einen kleinen ratlosen Menschenauflauf (nie was von Port Antonio oder der Straße A3 zur Nordküste gehört) hinterlassend, sind wir der Blechlawine entkommen. Der Retter erschien in Form eines Linienbusses auf dem Port Antonio – Kingston stand. Wir waren auf dem richtigen Weg gewesen, aber der Bus machte uns die Straßen frei und Walter hatte alle Mühe dem Bus hinterher zu kommen. Wir hätten ohne den Bus als Wegbereiter sicherlich für die Fahrt quer durch Jamaika die doppelte Zeit benötigt.