Ausflug nach Kingston
Birgit und Bernd liegen mit ihrer Bavaria 38 Ocean „Rebell“ neben uns in der Eroll Flynn Marina. Ungefähr gleiches Alter, gleiches Ziel (Kuba bald, Kingston am WE wegen der Geburtstagsfestiviäten zur Ehren Bob Marley) und sehr hilfreich, sie sprechen die gleiche Sprache. Deutsch hier in der Marina ist die Hauptverständigungssprache. Vorgestern waren fünf deutsche, ein österreichisches und ein holländisches Schiff hier. Westeuropa on Tour. Mit Birgit und Bernd fahren wir nach Kingston. Heute wieder über die A 3 – ist besser, verursacht weniger Schnappatmung. In Kingston angekommen, können wir noch nicht im Guesthouse einchecken, wir parken das Auto und gehen zu Fuß zum Bob Marley Museum.
Für den Vermieter unverständlich, viel zu weit. Dabei sind es gerade mal drei Kilometer. Bernd hat sein Hosentaschen-Navi dabei und leitet uns direkt zum Museum. Sonntags geschlossen und außerdem laufen die Aufbauarbeiten für die Geburtstagsfeier. Na dann kommen wir eben morgen wieder, als Trostpflaster gibt’s ein leckeres Eis im Devon House, das sich gleich um die Ecke befindet. Der gemeine Jamaikaner hätte ein Taxi genommen, wir nicht. Auf dem Rückweg zum Guesthouse geht Bernds Navi in den Slow Motion Modus und wir laufen im engen Zickzack zurück.
Wir verabreden ein Treffen mit Matthias (weißer Rastafari und Insidertipp von hier lebenden Deutschen) der sich in Kingston als Musiker und selbsternannter Reiseführer durchschlägt. Er führt uns zunächst zur Usain Bold Sportsbar, die wir nach einem kurzen Snack fluchtartig wieder verlassen. Es ist ohrenbetäubend, denn es läuft die Übertragung des Super Bowl Spiels. Nächster Stopp ist das Halfway tree Busterminal, wo am Abend ein kostenloses Geburtstagskonzert zu Ehren Bob Marley stattfindet, er wäre 72 Jahre alt geworden.
Der Sound unter dem Blechdach ist leider knochenerweichend und herzrhythmusstörend, sodass wir das Spektakel bereits nach einer Stunde wieder verlassen und stattdessen in einen kleinen Reggae Club, den DUB Club* in den Bergen fahren. Dort auf der Terrasse hat man einen traumhaften Ausblick über Kingston, die Musik ist gut und in altersgerechter Lautstärke sodass auch ein Gespräch möglich ist. Ein gelungener Tagesausklang.
*Zitat aus der Website jamaikatours: Gabre Selassie betreibt hier auf einem privaten Grundstück die legendäre Rockers Sound Station und regelmäßig geben sich dort die lokalen Reggae Helden das Mikrofon in die Hand. Dub – das ist die Kunst, Songs in einzelne Spuren zu zerlegen und am Mischpult neu zusammenzusetzen.Sie können im derzeit angesagtesten Hot Spot in Jamaica, eine interessante Zeit verbringen. Hier spielt es keine Rolle, was jemand ist oder wo jemand herkommt. Tolle Gäste, hervorragende Dub Vibes und eine atemberaubende Aussicht.Sie können sich entspannen, den Dub Vibes lauschen, beobachten und den Ausblick genießen – für Stunden.