Kuba_5 17.03.2017
Valle de Vinales, seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe
Wir sind bequem und machen einen organisierten Auslug mit Cubaturs ins 180 Kilometer entfernte Vale de Vinales. Die Rennerei nach einem Überlandbus-Ticket von Viazul, das nach Möglichkeit 24 Stunden im Voraus gebucht werden soll, ist uns schlicht zu blöd. Wenn Überlandausflug ohne Mietwagen, dann organisiert mit Cubaturs. Im perfekten Durchorganisierten sind die unschlagbar, siehe Flug von Cayo Largo nach Havanna inclusive Busshuttle. Wir werden im Hotel Colina gegen 7:30 Uhr abgeholt, was natürlich wieder ein sehr frühes Aufstehen bedeutet. Der Bus ist voll besetzt, die Deutschen sind in der Mehrheit. Der erste Stopp zum zweiten Frühstück ist an der Autobahn an einem Campingplatz, weiter geht es nach Pinar del Rio zur Casa Garay Likörfabrik, die einen ausschließlich in Kuba vertrieben Likör aus Mini-Guaven herstellt. Heute musste die Produktion eingestellt werden, da es Probleme bei der Anlieferung bestimmter Zutaten gab. Die Verkostung und der Verkauf war jedoch geöffnet und wie immer konnte von den Touristen nur in Peso convertibile, CUC, bezahlt werden. Geschäftstüchtig sind die Kubaner. Der Run auf die Devisen und den CUC ist nicht zu übersehen. Wir kaufen keinen Likör, dafür jedoch eine 5er Packung gelabelte (staatlich autorisierte) Zigarren, die auch ausgeführt werden dürfen. Im Anschluss daran besuchen wir eine private Tabakplantage.
Die getrockneten Tabakblätter hängen in Holzscheunen auf horizontalen Stangen in mehreren Lagen übereinander bis zu Decke. Ein ausgebildeter Zigarrenroller demonstriert seine Kunst und gibt für die Reisegruppe auch einige Zigarren aus.
Und natürlich hat er auch bereits eingepackte (ungelabelte) Zigarren unterm Tisch zum Verkauf. Er macht guten Umsatz. Von seiner Tabakernte darf er nur 10% behalten, die restlichen 90% gehen nach dem Trocknungsprozess an die staatliche Tabakindustrie, die die Tabakblätter ein zweites Mal fermentiert und dafür sorgt, dass die kubanischen Zigarren einen hohen Qualitätsstandard halten. Der Export bringt einiges an Devisen ins Land. Weiter geht es zur Mural de la Prehistoria, einer Felsenmalerei auf einer Karstfelsenwand. Hier im riesigen Restaurant bekommen wir auch ein typisch kubanisches Mittagessen. Reis mit roten Bohnen, gedünstete Yukka, gedünstete Karotten, Tomate und Schweinefleisch oder Omelett. Zum Abschluss eine Schokocreme und einen Espresso. Weiter geht es zu den Karsthöhlen Cuevas del Indio. Die Höhlen sind gut zu begehen und enden an einem unterirdischen Fluss, wo ein Holzkahn, mit Außenbordmotor, die Gäste mitnimmt und die letzten 200 Meter zum Ausgang fährt. Ein Ruderboot wäre stilvoller. Erstens stinkt der Außenbordmotor abartig und hallt zweitens durch die Höhlen. Trotzdem ist es sehr eindrucksvoll.
Auf der Rückfahrt hält unser Busfahrer zur Fotosession auf einer Anhöhe über dem Valle de Vinales.
Zurück geht es über die Autobahn nach Havanna. Auf der Autobahn bewegt sich auf der rechten Spur alles was Räder hat: Fahrräder, auf dem Standstreifen gerne auch entgegen der Fahrtrichtung, Ochsengespanne mit Anhänger, Pferdekarren, rückwärts fahrende Autos und Reisebusse. Autos dann, wenn ein Anhalter mitgenommen wird oder ein Bauer aus einer Obstkiste heraus seine Produkte verkauft und der Bremsweg zu lang war. Reisebusse dann, wenn sie zum Beispiel eine Ausfahrt verpasst haben. Gewendet über den Mittelstreifen hinweg wird auch, sowohl von Autos als auch vom Bus, wenn zum Beispiel die Tankstelle auf der anderen Seite ist. Das Verkehrsaufkommen über Land ist gering und deshalb sind diese Verkehrsverletzungen auch nicht sehr gefährlich. Ganz im Gegensatz zu Havanna. Da ist immer Verkehrschaos und es stinkt nach Abgas, das kann man gar nicht glauben. Die Autofahrer unterhalten sich unterwegs mittels Hupe, es ist also auch noch entsprechend laut.