Letzte Eindrücke aus Jamaika
Morgen, Freitag 26.05.2017 werden wir Richtung Curacao segeln. Insgesamt 670 Seemeilen. Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass unser Rückweg knappe 100 Seemeilen länger ist als der Weg von Bonaire nach Jamaika. Das ist der vorherrschenden Wind- und Strömungsrichtung geschuldet. Wir werden die ersten 300 Seemeilen unter Motor Richtung Osten gehen, idealerweise vor der Welle geschützt im Lee der Insel Hispaniola (Haiti und Dominikanische Republik) und dann versuchen ab der Isla Beata unter Segel Bonaire oder Curacao anlegen zu können. So der Plan. Wir werden weder in Haiti noch in der Dom. Rep. einklarieren, ankern oder an Land gehen. Haiti liegt nach wie vor vom Erdbeben sowie von Hurrikan Mathew zerstört am Boden und für einen Tag in die blanke Armut zu gehen, ohne irgendwie helfen zu können, wollen wir uns nicht antun. In der Dom. Rep. sind die Segler nur als Melkkuh der korrupten Beamten und selbst ernannten Agenten begehrt. Mehrfach wurden wir von der Segler-Gemeinde darauf hingewiesen, dass derzeit eine Ein- und Ausklarierung unter US $ 1500,00 (Gebühren und erpresstes Honorar) nicht drin ist. Teilweise wurden uns Beträge von US $ 2.000,00 genannt. Die Essenz ist, dass die Dom. Rep. eine No-Go-Area für Fahrtensegler geworden ist. (Die Alternative ist, man ankert z.B. geschützt hinter der Isla Beata und klariert gar nicht erst ein. Auch auf der Ile a Vache (Haiti) ist ein Ankern für kurze Zeit ohne Einklarieren möglich. Der Hafen-Offizielle nimmt einen kleinen Beitrag in US $ fürs Ankern in seinem Revier und Gut ist.)