Radfahren macht glücklich, Radfahren hilft beim Denken, beim Radfahren tut man sich und der Umwelt etwas Gutes. Aber mussten wir deshalb 500 km mit dem Auto nach Münster fahren? Ja! Wegen Skulptur Projekte 2017, Ausstellung im öffentlichen Raum. Umsonst und draußen. Das Rad ist das perfekte Fortbewegungsmittel für solche Entdeckertouren. Gerade in Münster, der deutschen Fahrradhauptstadt. In der Tat funktioniert hier die gemeinsame Nutzung von öffentlichen Flächen von Fußgängern, Radlern und Autofahrern problemlos und stressfrei. Wenn ich nur daran denke, wie desorientiert wir in den ersten Stunden mit den Rad durch Münster geradelt sind. Kein Navi dabei, nur mit dem klassischen alten Papierstadtplan. Zugegeben sehr unpraktisch mit den Rad. Nicht nur Straßennamen, sondern auch die vielen alten und neuen Skulpturen waren zu finden. Ehrlich, es glich mehr einer Schnitzeljagd als einer Kunstausstellung. Wir brachten es auf eine Such- und Findequote von knapp 70 %. Einige sehr interessante Projekte sind dabei, aber auch einige ist-das-Kunst-oder-kann-das-weg-Projekte. Ansichtssache.
Der Wunsch der Menschen übers Wasser zu Laufen wurde auch hier umgesetzt. Zwar nicht so spektakulär wie die floating piers am Iseo See von Cristo (siehe Bericht vom 30.06. 2016) aber die im Hafenbecken versenkten Container, die begehbar sind, sind auch ganz witzig. Wobei die Künstlerin sich wohl mehr dabei gedacht hat, als witzig zu sein. Wer weiß.
Auf jeden Fall ist Münster eine tolle Stadt, mit einem historischen Altstadtkern, dem Prinzipalmarkt, Dom, historischem Rathaus, Museen, Grünflächen, Aasee u.v.m.
Abends um 18 Uhr gelang es uns noch einen Platz bei einer 2stündigen Führung (zu Fuß) zu ergattern. Wir hätten online reservieren müssen, aber bis September war alles als ausgebucht gelistet. Einige der Angemeldeten waren nicht erschienen, so konnten noch weitere sechs Kurzentschlossene mitgehen. Eine junge angehende Kunsthistorikerin führte uns launig durch Münster. Für uns gewöhnungsbedürftig war die Art der Führung. Zuerst Brainstorming der Besucher, dann die Interpretation der Kunstführerin und dann die Auflösung was der Künstler uns damit sagen wollte.