Berlin_2

Potsdamer Platz

Potsdamer Platz

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East Side Gallery

East Side Gallery

East Side Gallery

East Side Gallery

Check Point Charlie

Check Point Charlie

Berliner Dom

Berliner Dom

Museumsinsel

Museumsinsel

Eine bewegte Berlin-Woche geht langsam zu Ende. Am Montag blieben die Fahrräder auf dem Campingplatz zurück und wir fuhren mit dem Linienbus ins Zentrum. Eine Tageskarte für die komplette City nebst Umland kostet nur 7,70 EUR pro Person. Die Karte gilt den ganzen Tag bis 3 Uhr am nächsten Tag. Da kann sich unser Stuttgarter Verkehrsverbund eine gehörige Scheibe abschneiden. Nicht nur dass der Preis stimmt, auch die Verbindungen klappen wie am Schnürchen; auch nach Mitternacht. Nur so kann der öffentliche Nahverkehr eine Alternative zum Individualverkehr werden. Stuttgart ist Lichtjahre davon entfernt.
Wir waren den kompletten Tag öffentlich unterwegs, alle Highlights um die neue Berliner Mitte herum wurden abgeklappert und bestaunt. Mausetot kamen wir Nachts zurück und flüchteten sogleich in die Koje.
Am Dienstag begaben wir uns auf die große südliche Mauerradweg-Runde. Gatow, Kladow, Wannsee, Kleinmachnow, Steglitz, Neukölln, Treptow, quer durch die neue Berliner Mitte und am Abend über den Radhighway Kantstraße und Heerstraße zurück nach Gatow. Entlang des Mauerwegs sind Gedenktafeln für die Menschen, die beim Fluchtversuch erschossen wurden und/oder im Teltowkanal, Havel oder Spree ertrunken sind.

Glienicker Brücke

Glienicker Brücke

Am beeindruckendsten ist die East-Side-Gallery am Spreeufer, wo die letzten verbliebenen Mauerreste stehen und künstlerisch gestaltet wurden. Unsere Stimmung war teilweise sehr gedrückt, wir hatten die deutsche Teilung, die Mauer, den Todesstreifen und die Transitstrecke von Berlin nach Hof ja noch mit eigenen Augen gesehen. Unglaublich irreal, was vor knapp 30 Jahren noch an der Tagesordnung war.
Am Mittwoch hatten die Fahrräder wieder eine Pause verdient und wir nahmen den Bus und die Regionalbahn um nach Elstal zu fahren. Ein Geheimtipp ist dort das ehemalige olympische Dorf von 1936. Ein riesiges Areal, während der DDR Zeit eingezäunt und vernachlässigt, heute von der DKB Stiftung verwaltet und zu besichtigen. Aber leider nur nach Voranmeldung und nur mit Führung für Gruppen ab 5 Personen. So mussten wir nach 2 Stunden Fahrt und einem halbstündigen Fußmarsch unverrichteter Dinge wieder den Rückweg antreten. Wir nahmen auf dem Rückweg die schnellere Regionalbahn zum Quartier Brenzlauer Berg um dort eine originale Berliner Currywurst zu essen. (Ich finde die Currywurst beim PSV in Cannstatt am Stadion ist viel besser) Der Stadtteil Prenzlauer Berg soll fest in schwäbischer Hand sein – aber wir haben keinen schwäbischen oder süddeutschen Dialekt gehört. Wieder nur hochgepuschtes Gewäsch. Klar werden einige Schwaben oder Bayern dort in Immobilien investiert haben. Was soll daran verwerflich sein?
Nach einer affenkalten Nacht im Bulli (wir schliefen mit Socken, Leggings und Langarmshirt) ging es am Donnerstagvormittag wieder auf die Fahrräder um nach Potsdam zu radeln. Zunächst mit der Fähre von Kladow nach Wannsee, über die Glienicker Brücke, durch die neuen Gärten zum Schloss Cecilienhof, ins holländische Viertel von Potsdam und anschließend durch den Schlosspark zum Schloss Sanssouci. Wieder ein historisches Komplettprogramm.