San Agustín_2
Noch einmal alte Steine gucken. Nein, das wäre respektlos, die indigenen Kunstwerke „alte Steine“ zu nennen. Die Statuen, die wir heute zu sehen bekamen, haben die von gestern noch getoppt. Die archäologischen Stätten in der Nähe des Dorfes Isnos „Alto de los Idolos“ wurden vor rund 2000 Jahren von den Stämmen mondsichelförmig auf einem Bergkamm angelegt. Zwei gegenüber liegende Hügel wurden abgetragen und die Fläche dazwischen aufgefüllt. Bestimmt 1 km2, an der höchsten Stelle 30 Meter hoch, eingeebnet.
Auf den ehemaligen Hügeln entstanden die Grabstätten für die Stammesfürsten mit reichhaltigen Grabbeigaben (von den nachfolgenden Stämmen Jahrhunderte später geplündert) und Steinstatuen. Beeindruckend wie detailliert diese gearbeitet waren. Eine Besonderheit sind hier die Steinsargophage und die künstlerisch gestalteten Abdeckplatten. Die Gelehrten nehmen an, dass es unterschiedliche Sarkophage für Frauen und Männer gab. Die Sarkophage der Frauen hatten am Fußende einen Schlitz. Auch interessant ist, dass vor den Grabstätten der Frauen männliche Wächter standen und umgekehrt.
Auch die Magdalenen-Schlucht besichtigen wir. Hier drängt sich der junge Magdalena-Fluss durch eine 2,20 Meter schmale Felsschlucht zwischen der Ost- und der Zentralkordilliere (Ausläufer der Anden).
Den letzten spektakulären Ausblick hatten wir auf den Wasserfall „Salto de Mortino“.
Zum Mittagessen gab es eine Pastete im Bananenblatt aus Mais, Reis und Hühnchen. Gekauft bei jungen Mädchen, die auf der Höhe ihres Kirchenneubaus eine Straßensperre errichtet hatten um die wenigen Autos, die sich auf die Stein- und Lehmpiste gewagt hatten, zum Anhalten zu bewegen. Die Mädchen sammelten für den Weiterbau der Kirche und für unsere Spende bekamen wir 4 Pasteten. Im Kiosk vor dem Isnos Park kauften wir zwei Flaschen Wasser und durften uns zum Essen der Pasteten hinsetzen. Und da sich die Touristen ausgesprochen blöd anstellen brachten sie uns sofort Löffel, damit wir unsere Essen kleckerfrei zu uns nehmen konnten. So nett und zuvorkommend sind die Menschen im Süden von Kolumbien.