Chiapa del Corzo
Kurz nach Acht in der Früh stehen wir am Anleger der Lanchas (hochmotorisiere Fischerkähne). Individualreisende müssen warten, bis entweder 8 oder 15 Personen zusammen kommen. Uns einer Reisegruppe anzuschließen (gegen Bezahlung selbstredend) die ihr Boot nicht ganz voll kriegt wird uns zunächst verwehrt. Wir warten einige Zeit. Mittlerweile rollen immer mehr Busse an und laden ihre Klientel aus. Es wird voll und wir stehen immer noch ohne Ticket am Anleger. Das ist nicht gut. Auf nochmalige Anfrage und dem Hinweis, dass wir gestern um 14 Uhr ebenfalls nicht zum Zug kamen, dürfen wir Tickets kaufen. Wir bekommen eine Schwimmweste übergezogen, füllen eine mexikanische Reisegruppe auf und sitzen auch schon im Boot. Der Bootsführer spricht nur spanisch. Egal. Gucken ist wichtiger. Leider ist es sehr bewölkt und es fängt an zu nieseln. Die Wolkendecke drückt in die Schlucht und findet nicht wieder heraus. Das mindert die Qualität der Fotos immens, nicht jedoch den direkten Eindruck. Wahnsinn, bis zu einem Kilometer hoch sind die senkrechten Wände. Die Entstehung des Sumidero begann vor 35 Millionen Jahren, etwa gleichzeitig mit dem Grand Canyon in Arizona. Im Fluss leben Krokodile und Flussschildkröten. In den Felshöhlen leben Aasgeier, in Bereichen mit Bewuchs turnen Klammeraffen in den Bäumen herum. Leider fahren die Ausflugsboote nicht bis zum Chicoasén-Staudamm mit der 261 Meter hohen Staumauer, die mit zu den höchsten der Welt zählt.
Nach unserem Ausflug auf dem Wasser setzen wir uns ins Auto und fahren in den Canyon Nationalpark. Hier gibt es vier Miradores (Aussichtsplattformen) hoch über dem Canyon. Je höher wir fahren, desto dichter wird die Wolkendecke. Es ist kalt und vor allem sehr feucht. Wir kehren zeitig ins Hotel zurück.