Key West USA
Seit dem 02. April sind wir nun in den USA. Die Überfahrt von Isla Mujeres war unproblematisch dank eines guten Wetterfensters. Der Golfstrom schob uns mit 2,5 Knoten, sodass wir trotz Schwachwindlage schnell waren. Früh am Morgen erreichten wir Key West und bekamen sogar einen Liegeplatz in der Galleon Marina für eine Nacht. Wir finden es ist bequemer und einfacher von einer Marina mit „Landverbindung“, als mit dem Dinghy vom Ankerfeld aus die Behördengänge zu machen. Zumal unser kleines Dinghy zu viel Spritzwasser übernimmt, so dass ich immer aussehe als ob ich unfreiwillig in den Bach gefallen wäre. Für Behördengänge unpassend. Die Einklarierung ging sehr flott, die US Border Controller hatten nur was gegen Mobiltelefone. Die dürfen nicht mit ins Gebäude, die sind böse. So musste zuerst Walter rein und seine Fingerabdrücke abgegeben und diverse Formulare ausfüllen (ein Novum, seither musste ich immer den Schreibkram erledigen). Ich durfte derweil in der Sonne vor dem Haus warten und die bösen Geräte bewachen. Kurz vor dem Sonnenstich, mangels Schlaf und Flüssigkeit dem Kollaps nahe, holte mich ein Officer in den Eingangsbereich. Er nahm mir die bösen Endgeräte ab, war not amused als ich ihm auch noch unser Satelliten Telefon in die Hand drückte. Ich gab meine Fingerabdrücke ab und wurde fotografiert. Ein weiteres oberscheußliches Foto für das US Fotoalbum, es ist bestimmt noch schlimmer als mein Foto im Visum. Gut dass ich es nicht anschauen musste.
Als alles erledigt war gingen wir flott zurück zum Schiff. Schiff mit Süßwasser abspritzen um den Salzmantel zu entfernen. Dreckwäsche holen und schnell in die Waschmaschine stecken. Bei einer so kurzen Aufenthaltsdauer muss alles ineinander verzahnen. Derweil die Wäsche in Waschmaschine und Trockner wirbelte, legten wir uns an den Swimmingpool. Ist alles bezahlt. 5 US Dollar pro Fuß Schiffslänge und Nacht. Wir haben 39 Fuß. Noch Fragen? Auch wenn wir für mehrere Tage einen Platz bekommen hätten, wäre ich sofort nach einer Nacht aus der Marina raus und ins Ankerfeld. Die haben ja echt den Schuss nicht gehört. Die Duschen und die DamenToiletten waren in Ordnung, aber bei den Herren waren 2 von 3 abgeschlossen bzw. verstopft. Und auch das WLAN war miserabel. Für eine so hochpreisige Marina blamabel.
Nun hängen wir am Anker und haben bereits 2 Mal umgeankert. Beim ersten Versuch slippte der Anker, beim zweiten Versuch hielt er nach dem Einfahren (1800 Umdrehungen im Rückwärtsgang) bombenfest für 5 Stunden bis die Tide kenterte und sich alles veränderte. Für Walters Wohlfühlfaktor lagen wir nun doch etwas zu nahe an den Nachbarliegern. Also Anker auf. Was sich etwas komplizierter gestaltete, weil besagter Nachbar mittlerweile direkt über unserem Anker lag. Wir mussten den Zeitpunkt abwarten bis Wind und Tide die Lage wieder verändert hatte und holten in einer Blitzaktion den Anker auf. Wieder, wie zuvor, hielt der Anker beim ersten Versuch nicht. Also nochmal. Jetzt liegen wir auf 7 Meter Wassertiefe minimal außerhalb des Ankerfeldes. Walter ist zufrieden. Abwarten, ob die Coast Guard das genau so sieht.