St. Augustine
Die älteste Stadt Floridas lebt und pulsiert. Viele Touristen bevölkern das historische Altstadtviertel. Die Kneipen bieten bereits mittags Livemusik. Die Touristen umkreisen die Kneipen wie die Motten das Licht. Jeder, zumindest jeder Zweite geht in die Falle. Fairerweise muss ich sagen, dass es nicht unangenehm ist, im Freien zu sitzen und Musik zu hören. Nette Fallen sozusagen. Etwas alkohollastig. Walter orderte ein Bier und ein Wasser und er bekam zwei Plastikbecher mit Bier, und das vor Vier. So saßen wir 3 Stunden da, genossen die Musik und warteten bis Vier für die zweite Runde. Kann man so machen.
Am nächsten Tag zog es uns zu höheren kulturellen Weihen. Das Lightner-Museum lockte uns mit einer Edgar Degas Ausstellung. Das war dann schon eher eine Falle. Im dritten OG, auf einem Drittel der Fläche, wurden einige verblichene Bleistiftstudien ausgestellt. Kein einziger vollendeter Degas. Liebe Leut, das geht besser.
Da war uns die heutige „Besteigung“, 219 Stufen, des St. Augustine Lighthouse schon lieber. Leuchttürme sind faszinierend. Der Rundumblick ebenso. Witzig ist, dass wir beim Eintritt für den Leuchtturm als Senioren (ab 60 Jahre) zählen und beim Museum erst ab 65. Jahre. Walter sagt, das sei logisch, wer mit über 60 noch den Leuchtturm hochsteigt, der hat den Rabatt verdient.
Übrigens sind wir wieder mit den Kinder-Tretrollern unterwegs. Ein Fahrrad zu leihen war uns Schwaben echt zu teuer. Zwei Tage, zwei Fahrräder 96 US $. Zwei Tage ein Auto zu leihen ist billiger. Da mach ich mich doch gern mit dem Roller zum Gespött der Amis, setze mich in die Kneipe genieße und warte bis Vier.
Nachtleben downtown und Abendessen außer Haus fällt hier flach. Wir hängen an einer Mooringboje und mit unserem Dinghy bei Dunkelheit zum Schiff zu fahren ist kritisch. Es steht ein abartiger Strom im Mooringfeld, wenn der Dinghymotor versagt landen wir ungesehen im Nirwana.