Beaufort in South Carolina
Das Städtchen hat seinen Namen verdient. Es ist wirklich beau (franz. schön).
Wobei ich im ersten Moment gar nicht wusste, ob wir wirklich richtig sind. Die Marina meldete sich am Funk mit „Bufffor donton“. Wie bitte? Ok, Beaufort Downtown Marina. Die Aussprache hier ist gewöhnungsbedürftig, nur wenn der Gesprächspartner sich bemüht ist eine Verständigung in gepflegtem Schulenglisch möglich.
Wir liegen schon wieder in einer Marina. Nicht nur wegen des Komforts zu Fuß zu den Duschen und WCs zu gehen, auch kommen wir so in den Genuss noch weit nach Sonnenuntergang durch die netten Straßen, Bars und Kneipen zu Tingeln. Wenn wir am Anker oder an einer Mooringboje hängen, machen wir das so gut wie nie. Da sind wir, wie es sich für ordentliche Leute gehört, am Abend daheim. Aber Ankern oder Mooring geht seit St. Augustine leider nicht mehr. Nicht dass es keine Plätze mehr gäbe, nein wir haben ein Mobilitätsproblemen. Wir kommen nicht mehr vom Schiff runter, weil unserem Dinghy die Luft ausgeht. Das ist echt total bescheuert. In Martinique hatten wir uns ein besonders leichtes und handliches Dinghy gekauft. Eines mit einem aufblasbaren Boden. Es wiegt nur 14 Kg, ist leicht über die Reling zu heben, Luft raus lassen, zusammen rollen, in seinen Rucksack rein und wegstauen. Fertig. Kein Hinterherschleppen und schon gar nicht als Hindernis an Deck stauen. So hatten wir uns das gewünscht. Und es ist ein Wunsch geblieben. Das Dinghy macht uns beim Fahren klatschnass und ist auch bei Strömung, Welle und Gegenwind schwer zu steuern. So hat eben jede Medaille auch eine Kehrseite. Und zwar eine ganz üble. Nachdem wir das Dinghy nach unserer Rückkehr nach Kolumbien das erste Mal wieder hervorgeholt und aufgepumpt hatten, fiel uns auf, dass der Boden nach kurzer Zeit seine Festigkeit verlor. Wir pumpten eben immer wieder nach, bis Walter die Nase voll hatte. Er füllte bei nächster Gelegenheit das Dinghy mit Frischwasser und wir sahen, dass um das Ventil herum schöne Blasen aufstiegen. Also Patch drauf und neu verkleben. Ging kurz gut. Irgendwann beim Aufpumpen ploppte eine 10 cm lange Naht im Heck auf und die Luft entwich mit einem kräftigen Zisch.
So geht das nicht, liebe Leut. Ich hasse solche Überraschungen und den Dominoeffekt. Wenn ihr in der Karibik Dingies verkauft, dann sollte der Klebstoff schon die hiesigen Temperaturen aushalten! Es ist ein französischer Hersteller. Den deutschen Vertrieb habe ich um Stellungnahme angeschrieben. Schauen wir mal, was rauskommt. Ach ja, die zweijährige Garantie ist seit Mai 2019 abgelaufen.
Ich kenne die Antwort schon…. ein Neues muss her. Das wäre das vierte in acht Jahren. Das erste war das Allerbeste, es war ein Zodiak, mit dreiteiligem Aluboden nur leider viel zu groß zum Wegstauen. Dieses haben wir unbenutzt in ein kleineres Allpa, ebenfalls mit dreiteiligem Aluboden, umgetauscht. Das war auch ok, aber wir haben es durch eigene Blödheit im Jahr 2017 verloren. Dann kam das aktuelle, dessen Hersteller ich erst nenne, wenn er mir blöd oder gar nicht antwortet.