Natchez-Vicksburg-Cleveland-Clarksdale-Memphis- Entlang des Mississippi nach Norden.
Nördlich von Vicksburg, im Bereich des Yazoo Rivers sind endlose Farmland-Flächen seit Ende März überflutet. Die Bundesstraße 61 ist eher eine durchgehender Damm als eine Straße. Links und rechts endlose Seen, die zuvor Felder waren. Verlassene Farmen, Industrieanlagen u.v.m. Hunderte von überfahrenen Tieren liegen am Straßenrand, auch Alligatoren. Die Regierung in Washington lehnt seit Jahrzehnten ein Pump-Projekt ab, das diesen Landstrich vor Überflutung durch die Mississippi-Hochwasser sichern könnte. Zu teuer und zu groß die Gefahr, dass dann zum Beispiel New Orleans geflutet werden könnte. Überall hängen Protestplakate #Trump – Finish the Pumps – also er soll die Mittel freigegeben um das Pumpensystem fertig zu stellen. Das Problem an der Sache ist, dass das Hochwasser über die bestehenden Dämme gelaufen ist und jetzt nicht mehr ablaufen kann. Haus gemachtes Problem um Farmland im Delta zu gewinnen. Das ist die Kehrseite der Medaille.
Cleveland ist unser erster Halt. Wir suchen einige „historische“ Stätten und werden nicht fündig. Alles verrammelt, vergammelt und zugenagelt. Außerdem ist Sonntag, da ist erfahrungsgemäß hier überall tote Hose. Clarksdale ist nicht besser, immerhin gab es hier heute einen Jazz-Brunch. Der ist aber vorbei als wir ankommen. Abgevespert. Ansonsten nichts, nada, niente. Wir haben Glück und finden mit Google einen guten Supermarkt mit Frischeabteilung in der Nähe. Wenigstens bekommen wir hier frisches Obst für die Weiterfahrt nach Memphis/Tennessee. Ja, wir haben die Bundesstaaten Louisiana und Mississippi hinter uns gelassen, nachdem wir zuvor schon durch South Carolina, Georgia und Alabama gefahren sind. Geht flott. Die Straßen sind hier wirklich gut in Schuss, im Gegensatz zu den vielen verlassenen Anlagen auf dem Land. Wir kommen in die Region der „fly over states“, das ist nicht zu übersehen.