Nach einem Tag in der Hafen- und Industriestadt Saint John in der Bay of Fundy verlassen wir Kanada wieder und setzen unsere Reise gen Süden in den USA fort. Der Stopp in Saint John hat sich nicht wirklich gelohnt. Zwar gibt es eine schachbrettartig angelegte und noch erhaltene, beziehungsweise gut renovierte Altstadt, aber mittlerweile sind wir wohl zu verwöhnt. Witzig waren jedoch die Menschen auf den Straßen. Multi in jeder Hinsicht. Es war ja auch die Pride Woche. Selbst der Hund wurde gestylt
Zwischenzeitlich sind wir in Maine, USA. Unser erster Halt auf der Rückreise nach Florida ist der Acadia Nationalpark und die putzige Hafenstadt Bar Harbor. Am ersten Nachmittag und am Abend mischen wir uns unter die Touristen in Bar Harbor. Es sind viele, viel zu viele. Es ist eben Urlaubszeit auf der kompletten nördlichen Halbkugel und das merkt man auch. Alle Hautfarben und Sprachen sind vertreten. Nichts desto trotz finden wir einen netten Park mit einem Gitarristen, der die üblichen Klassiker spielt. Die Besitzerin des Hotels am Park öffnet die hauseigene Bar für das Publikum und schenkt Bier, Wein und Whisky in echten Gläsern (normalerweise im Freien nur Plastikbecher) aus und hat damit gar kein Problem. Gegen später kommt sie vorbei und fragt nach, ob es denn genehm sei, wenn sie das „Lagerfeuer“ zündet. Das Lagerfeuer ist eine runde Feuerstelle mit großen Kieseln drin und darunter eine Ringleitung mit Gas. Die Gasleitung kommt aus dem Hotel und wird von dort aus scharf gemacht. Die Flammen zügeln zwischen den Steinen hoch und schaffen sofort eine besondere Atmosphäre. Gitarre und Lagerfeuer 4.0.
Der zweite Tag ist komplett dem Acadia Nationalpark auf der Mount Desert Island gewidmet. Wir lassen uns im Informationszentrum beraten und fahren mit dem Auto auf den Park Loop. Der Ranger meinte, dass wir zu viel Zeit verlieren würden, wenn wir jeweils an den Ein- und Ausstiegen der Trails auf den kostenlosen Shuttle warten würden. Falls man mehrere Tage im Park verbringt, ist der Shuttle Bus die erste Wahl.
Wir suchen uns drei besonders sehenswerte Punkte heraus. Der erste Trail ist ein Rundweg. Es geht ganz flach los, erreicht den Höhepunkt mit einem Aufstieg auf 1270 Fuß. Über den Ladder Trail, steigt man entlang der steilen Felsen, die an zwei Stellen mit Leitern überwunden werden. Der Rückweg zum Parkplatz ist sehr gut ausgebaut und die Höhendifferenz ist beim Absteigen kaum wahrnehmbar. Es zieht sich halt in die Länge.
Der nächste Stopp ist beim Thunder Hole, einer Stelle, wo die Meeresdünung zwischen den Felsen fontänenartig nach oben schießt. Mit dabei auf dem Trail wäre ein Aufstieg auf 525 Fuß, zwecks besserem Überblick, gewesen. Nein, danke. Das mit dem Aufsteigen hatten wir schon. Weiter geht es zum Jordan Pond mitten im Nationalpark. Den umrunden wir zu Fuß. Auf der einen Seeseite ist ein Holzbohlenweg, damit ja niemand in den Matsch treten muss und auf der anderen Seeseite ein breiter, geschotterter Weg. Das hält die Leute davon ab, mitten durch das Naturschutzgebiet zu latschen und die Tiere aufzuscheuchen.
Gesehen haben wir jedoch nur Eichhörnchen, eine brütende Wildgans und ein Reh mit einem Rehkitz. Tiere also, die wir auch aus Europa kennen.
So viele tolle Bilder vom Acadia Nationalpark – ich kann mich gar nicht entscheiden.
Bar Harbor