New York Tag 2
Wer Hass sät, wird Hass ernten.
Dieser Spruch ist aktueller denn je. Schusswaffen-Massaker in El Paso und Dayton von geistig unterbelichteten Rassisten.
Dazu passt, dass wir heute das 9/11 Memorial und Museum besuchen. Vier Stunden halten wir uns am Ground Zero und im Memorial Museum auf. Die Stimmung ist sehr bedrückend. Nicht nur Touristen sind da, auch viele Amerikaner. Weiße Rosen werden bei den Namen der Getöteten platziert. Jeder hält inne, Zeit der Besinnung ob den grauenvollen terroristischen Massenmorden. Im Museum wird sehr offen dargestellt wie und warum es zu dem extremen Hass auf Amerika kam und weshalb das weltweit operierende Terrornetzwerk Al-Qaida Zulauf hatte. Der erste Al-Qaida Anschlag mittels Autobombe in der Tiefgarage des World Trade Centers erfolgte bereits am 26.02.1993. Es starben sechs Menschen. Bei den Selbstmordattentaten vom 11.09.2001 wurden fast 3000 Menschen getötet, darunter 411 Ersthelfer, Feuerwehrleute und Polizisten. An alle Ermordeten wird im Museum und auf dem Ground Zero würdevoll gedacht. Auch dies ist in Amerika möglich. Das World Trade Center wurde zwar wieder mit zwei neuen Gebäuden vervollständigt, aber die Fundamente der Zwillingstürme sind Gedenkstätten wurden nicht wieder bebaut. Zwischen dem Nord- und dem Südturm befindet sich das 9/11 Memorial Museum.
Danach brauchen wir wirklich frische Luft. Die Brooklyn Bridge ist unser Ziel. Zu Fuß gehen wir von Manhattan rüber nach Brooklyn und schauen uns im neunen, sehr belebten In-Viertel Dumbo um. Hier zeigt sich, dass mit guten Stadtplanern und Geld natürlich, aus alten Fabrikgebäuden durchaus vorzeigbare Wohn- und Geschäftsgebäude geschaffen werden können.
Der Abschluss des Tages findet auf der Besucherplattform im 86. Stockwerk des Empire State Buildings statt. Eigentlich sollte es 102 Stockwerke hoch gehen, aber die Aussichtsplattform befindet sich im 86. Stockwerk. Das reicht auch. Es geht zu wie im Sommerschlussverkauf. Den Platz für das Foto des Tages muss man sich mit den Ellenbogen erarbeiten.
Auf dem Heimweg machen wir unsere erste Erfahrung mit dem überalterten U-Bahn-Netz. Ausgerechnet mitten in der Nacht. Unsere 5er Linie nach Brooklyn hat technische Probleme und fährt nicht. Wir müssen uns Alternativrouten suchen. Das verursacht etwas Stress, denn wir wollen uns den Nervenkitzel ersparen, gegen Mitternacht länger als fünf Minuten zu Fuß durch Brooklyns Straßen zu laufen. Schlussendlich kriegen wir, mit Hilfe eines sehr bekifften und/oder besoffenen, jedoch sehr freundlichen New Yorkers unseren B103er Bus an der Metro-Endhaltestelle der Nummer 2 und müssen anschließend nur noch 2 Minuten zum Apartment laufen. Alles ist gut