Der Kreis schließt sich
Nicht nur, dass unsere Atlantikrunde dem nächst in Holland beendet sein wird, auch für die Sunrise schließt sich der Kreis. Die zweijährige Sunrise hatten wir in Holland, in Sint Annaland, gekauft. Mit ihr waren wir auf der Nord- und Ostsee unterwegs, sowie ab 2014 auf großer Fahrt. Atlantiküberquerung im Januar 2015. Antillen, weit in den Süden, Trinidad und Tobago, ABC-Inseln, Kolumbien, Panama und viele weitere Länder und Orte haben wir bereist. Den Beschluss nicht durch den Panamakanal in den Pazifik zu gehen, wie ursprünglich vorgesehen, haben wir nicht bereut. Es war die absolut richtige Entscheidung auf der Atlantikseite zu bleiben. Ich denke nur an die vielen Segler die im Pazifik im Lockdown seit März 2020 ausharren mussten, nicht weiter konnten da überall Einreisesperren herrschten und jetzt erst langsam nach 14 Monaten wieder planen können. Das alles war nicht vorhersehbar als wir unsere Entscheidung, auf dieser Seite der Weltkugel zu bleiben, getroffen hatten. Irgendwie doch Glück gehabt. Das Jahr 2020 war ein Jahr zum Vergessen. Knapp 6 Wochen waren wir auf der Sunrise bis wir sie wieder einlagern mussten. Wegen Corona und dem Krankenversicherungsschutz sind wir aus den USA geflüchtet. Im März 2020 hatte Trump das Thema noch klein geredet während in New York schon die Toten in Kühllastern gelagert wurden und die Marine Hospitalschiffe in den Hudson River geschickt hatte.
Das Jahr 2021 läuft für uns auch nicht rund. Erst den Hustle mit der Einreise in die USA über Costa Rica. (Costa Rica ist wunderschön und die Rundreise haben wir wirklich genossen) Das Warten in Brunswick auf die COVID 19 Impfung, die auch für uns kostenlos war. Dann die ganzen neuen Einreisebestimmungen der Bahamas mit Coronatests, Health Visa und Travel Visa bzw. Cruising Permit. Alles nur online. Gutes WLan bzw. eine lokale SIM Card mit unbegrenztem Datenvolumen ist unabdingbar. Dann die Erkenntnis, dass wir uns mit der Sunrise im Flachwasser und in dem mit Riffen durchzogenen Gebiet der Bahamas nicht wohlfühlen. Der Abbruch der Bahamareise und die Rückkehr in die USA unter Bedingungen die kein Mensch braucht. Siehe vorheriger Bericht.
Unser Plan A war über die Bermudas auf die Azoren zu segeln. Mit Wetterwelt haben wir den Vertrag über das Wetterrouting bis zu den Azoren geschlossen. Das erste Monitoring auch schon erhalten. Wäre da nicht das Ewige was wäre wenn… Die Route zu den Bermudas, kein Thema. Für 6 – 8 Tage ist die Wettervorhersage relativ zuverlässig. Aber von den Bermudas zu den Azoren. Da haben wir schon großen Respekt. Uns sind die Berichte der Schiffe, die Ende Mai, Anfang Juni 2020 von den Bermudas auf die Azoren segelten noch sehr gut im Gedächtnis. Es kann, muss aber nicht immer so übel kommen wie für die Vektor und die Santa Esmeralda. Aber es ist damit zu rechnen. Wollen wir das? Je näher der Abfahrtstermin kommt, desto mehr Fragen. Einig waren wir uns, wenn einer uns Zweien Bedenken hat, machen wir es nicht. Der Beschluss, wir machen es nicht ist jetzt wenige Tage alt. Und also ob die Sunrise diesen Beschluss begrüßen würde, hat sie uns zur Bestätigung der Entscheidung vorgestern Nacht jede Menge Wasser ins Schiff geschaufelt. Das ist unfair, wir machen doch alles, dass sie im gutem Zustand bleibt. Auf jeden Fall kommt jetzt Plan B zum Tragen und die Sunrise wird huckepack mit dem Frachter zurück nach Holland geschickt. Kreis geschlossen.